Aus dem GERICHTSSAAL: Notorischer Betrüger
Aus dem GERICHTSSAAL Sage und schreibe zehnmal musste sich Martin V.* (31) bereits vor Gericht verantworten, meist wegen Betruges, aber auch wegen Urkundenfälschung, Unterschlagung sowie Diebstahls.
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Aus dem GERICHTSSAAL Sage und schreibe zehnmal musste sich Martin V.* (31) bereits vor Gericht verantworten, meist wegen Betruges, aber auch wegen Urkundenfälschung, Unterschlagung sowie Diebstahls. Geldstrafen beeindruckten den einst „als Mädchen für alles“ in Wolfgang Joops Firma „Wunderkind“ Beschäftigten ebenso wenig wie ausgesprochene Bewährungen. Gleich mehrere wurden widerrufen, weil der Junggeselle immer wieder straffällig wurde. Um der drohenden Inhaftierung zu entgehen, setzte er sich in die Schweiz ab. Ausgerechnet dort klickten dann die Handschellen. Schneller als gedacht war er wieder im Brandenburgischen. Wenn sich die Gefängnistore für Martin V. im September öffnen, möchte er zurück zu den Eidgenossen. In Potsdam und Umgebung halte ihn nichts mehr. Schließlich habe er seiner kriminellen Vergangenheit abgeschworen, so der Junggeselle. Die holte ihn gestern allerdings noch einmal ein. Wieder waren es Unterschlagung und Betrug, die ihm der Staatsanwalt vorwarf. So soll Martin V. im März 2000 einen Ford Focus gemietet, dessen Rückgabe allerdings „vergessen“ haben. Im Januar 2001 war es ein Audi, wo er Mietzahlung und Fahrzeug-Rückführung völlig aus den Augen verloren habe. „Stimmt“, gestand der Rotschopf. Im ersten Fall habe er bei „bestimmten Herrschaften“, deren Namen er nicht nennen wolle, in der Kreide gestanden. Da er kein Geld hatte, seine Schulden zu bezahlen, habe er ihnen den Ford zur Nutzung überlassen müssen. Ihm sei allerdings auch klar gewesen, dass er seine Verbindlichkeiten gegenüber dem Fahrzeug-Verleiher nicht begleichen konnte. „Den Audi wollte ich selber fahren. Da hatte ich aber auch kein Geld für die Miete“, erklärte der Angeklagte. Diesen Wagen stellte er später heimlich auf dem Parkplatz des Autohauses ab. Der Ford wurde – mit geringfügigen Beschädigungen – zufällig wiedergefunden. Nach dem Willen des Staatsanwalts sollte der notorische Betrüger für fünf Monate ins Gefängnis. Amtsrichterin Judith Janik sprach eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten aus, bot Martin V. allerdings die Chance, sich wirklich einmal zu bewähren. (*Name geändert) Hoga
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