
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: „Notsitzung“ der Bürgerinitiative
Umbau von Grundschule und Konrad-Wolf-Allee im Plan, doch Ärger über Parkplätze, Busse und Verkehr
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Drewitz - Der Umbau der Konrad-Wolf-Allee und der Grundschule im Priesterweg in Drewitz erfolgt bislang im baulichen Bereich problemfrei. Beide Vorhaben in Drewitz befinden sich innerhalb des kalkulierten Zeit- als auch Kostenrahmens, wovon sich der Vorsitzende der Stadtfraktion der Linken, Hans-Jürgen Scharfenberg, am Donnerstag vor Ort bei Anja Tefs vom Kommunalen Immobilien Service (KIS) bzw. Thomas Schenke von der Stadtverwaltung überzeugte. Probleme allerdings sieht der Sprecher der Bürgerbewegung Drewitz, Klaus Mohrholz-Wensauer, in den Straßenverkehrsregelungen während des Umbaus der Kreuzung von Slatan-Dudow-Straße und Konrad-Wolf-Allee zu einem Kreisverkehr. Am heutigen Freitag will die Bürgerinitiative auf einer eilig einberufenen „Notsitzung“, wie Mohrholz-Wensauer sagte, in der Kita „Benjamin Blümchen“ in der Robert-Baberske-Straße Rede und Antwort von der Stadtverwaltung hören. Von den Beschlüssen einer Kompromisswerkstatt im Vorfeld der Bauarbeiten sei „nichts umgesetzt worden“, zürnte Mohrholz-Wensauer.
Schenke bemühte sich, bereits vorab etwas Dampf aus dem Kessel zu nehmen. Die von der Bürgerinitiative geforderten Ausweichparkplätze in der Konrad- Wolf-Allee während der Bauarbeiten der Pro Potsdam an ihren Gebäuden sind zwar noch nicht als solche gekennzeichnet – „aber die ersten Autos stehen da“, stellte Schenke fest. Grundsätzlich gelte: „In der Konrad-Wolf-Allee kann jetzt geparkt werden“. Schenke stellte das Aufstellen von Parkplatzschildern in Aussicht.
Der Bereichsleiter Verwaltung und Finanzmanagement warb ferner um Verständnis dafür, dass Schulbusse ab Montag in die Wolfgang-Staudte-Straße einfahren werden – eine weitere Kritik Mohrholz-Wensauers. Die Schulkinder sollen nicht auf einer Straße, sondern auf dem Parkplatz der Rewe-Kaufhalle ein- und aussteigen, eine Frage der Sicherheit. Schenke: „Sicherheit geht vor Lärm“.
Des Weiteren gilt laut Bürgerinitiative zu klären – auch in der heutigen Sitzung –, inwieweit die Sternstraße während der Bauarbeiten als Umgehungsstraße dienen kann. Mohrholz-Wensauer setzt sich dafür ein, dass überhaupt kein Durchgangsverkehr durch das Viertel mehr möglich ist.
Baustart für den Umbau der Konrad-Wolf-Allee im Rahmen des Umbaus des Stadtteils zur Gartenstadt Drewitz war am 26. Juni 2012. Ziel ist die Errichtung von zwei Kreisverkehren und eine starke Begrünung der Straße. Die Gesamtkosten betragen Schenke zufolge 5,1 Millionen Euro, Ende 2013 sollen die Bauarbeiten in der Allee beendet sein. Ende September dieses Jahres beginnt der Umbau der Kreuzung von Fritz-Lang-Straße und Konrad-Wolf-Allee.
Bereits Ende Juni 2013 soll die Stadtteilschule Drewitz fertig sein und der Umzug in den Sommerferien stattfinden, so KIS-Mitarbeiterin Anja Tefs. Für sechs Millionen Euro werden die beiden Bestandsgebäude saniert, der alte Verbindungsbau abgerissen und ein neuer errichtet. Dieser Neubau enthält einen 90 Quadratmeter großen Musikraum und einen großen Saal mit 120 Sitzplätzen. In der kommenden Woche wird der Rohbau fertig sein, erklärte Anja Tefs. Ökologische Besonderheit des Schulbaus wird etwa die Versickerung des Regenwassers vor Ort sein, wofür eigens ein Teich angelegt wird. In Kürze werde zudem geklärt sein, ob die 1000 Quadratmeter Dachfläche der beiden ursprünglichen Gebäude mit einer Solaranlage ausgestattet wird. „Wir sind sehr hoffnungsfroh“, erklärte die KIS-Projektleiterin. Sollte das Vorhaben gelingen, werden die etwa 500 künftigen Schüler der Stadtteilschule in einem Schaufenster sehen können, wie viel Strom durch die Solarzellen im jeweiligen Moment produziert wird.
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