zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Notverkäufe nehmen zu

Grundstücksmarktbericht: Leicht fallende Preise, gering steigende Umsätze

Stand:

Grundstücksmarktbericht: Leicht fallende Preise, gering steigende Umsätze „Die Umsätze steigen, die Preise fallen leicht“, so charakterisiert der Vorsitzende des Gutachterausschusses Winfried Schmidt die derzeitige Situation auf dem Potsdamer Grundstücksmarkt. Gestern informierte er die Öffentlichkeit über den jetzt vorliegenden dreizehnten Jahresbericht, der alle Verkäufe des Jahres 2004 im Stadtgebiet auswertet. Eine auffällige Tendenz ist die Zunahme von Notverkäufen und Weiterveräußerungen im Rahmen von Zwangsversteigerungen. „Der Anteil beträgt bei Eigentumswohnungen zehn Prozent, das ist erheblich“, schätzt Schmidt ein. Eigentumswohnungen haben in Potsdam einen besonderen Schwerpunkt, denn 45 Prozent aller Eigentumswohnungen des Landes Brandenburg befinden sich hier. Das Potsdamer Stadtzentrum mit der Brandenburger Straße bleibt mit Bodenpreisen zwischen 410 und 600 Euro pro Quadratmeter weiterhin die Spitzenlage. In den angrenzenden innerstädtischen Gebieten liegen die durchschnittlichen Bodenwerte wie im Vorjahr bei 250 bis 330 Euro pro Quadratmeter. Beim individuellen Wohnungsbau registriert der Bericht ein stabiles Preisniveau. Bei Einfamilienhäusern waren in einigen Bereichen leicht steigende Preise, in anderen hochwertigen Lagen leichte Preisrückgänge zu verzeichnen. In so genannten gehobenen Lagen für Einfamilienhausbebauung betrug der Bodenpreis 170 bis 260 Euro pro Quadratmeter. Die höchsten Grundstückspreise für Ein- und Zweifamilienhäuser wurden in Babelsberg, wo die Bodenrichtwerte zwischen 170 und 230 Euro liegen, gezahlt. Die teuerste Eigentumswohnung wechselte hier mit 4800 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, inklusive PKW-Stellplätze, den Eigentümer. Im Vergleich mit anderen Kommunen zeigt sich, dass es in Potsdam einen regen Grundstücksmarkt gibt. Mit 9,2 Kaufverträgen pro tausend Einwohnern bewegt sich der Umsatz bei Grundstücksverkäufen zwar auf dem Vorjahresniveau. Mit einem Flächenumsatz von 419 Hektar und einem Geldumsatz von 258 Millionen Euro wird aber der Höchstwert aller kreisfreien Städte erreicht. Der Flächenumsatz übertrifft das hohe Niveau der Jahre 1998 und 2002. Dieser Anstieg ist aber vor allem auf Ankäufe für den Naturpark Döberitzer Heide zurückzuführen. Dieser macht nämlich allein 50 Prozent des Flächenumsatzes aus. Durch Ankäufe größerer Flächen zur Erweiterung beziehungsweise Schaffung von Wohnparks in den Ortsteilen Fahrland und Bornstedt hat sich der Umsatz beim Bauland gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. 58 Prozent der verkauften Baugrundstücke wechselten in den Stadtteilen Babelsberg und Potsdam den Eigentümer. Von den 305 im Jahre 2004 veräußerten unbebauten Flächen konnten 83 Prozent dem individuellen Wohnungsbau zugeordnet werden. Der Kaufpreis für Neubauprojekte lag durchschnittlich bei 210000 Euro für frei stehende Ein- und Zweifamilienhäuser und für Reihenhäuser beziehungsweise Doppelhaushälften durchschnittlich bei 170000 Euro. Sanierte Villen wurden in den letzten zwei Jahren zu 1000 bis 3100 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche veräußert. Leicht gestiegen ist der Verkauf von Wohnungs- und Teileigentum. Günter Schenke Auskünfte: Geschäftsstelle des Gutachterausschusses unter Tel. (0331) 289-3182 beziehungsweise -3183. Hier ist auch der Grundstücksmarktbericht erhältlich.

Günter Schenke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })