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Landeshauptstadt: Nowawiese kann gebaut werden

Wissenschaftsministerin Sabine Kunst hat sich für den Fußballplatz am Park Babelsberg entschieden

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Babelsberg - Der Streit um den Fußballplatz zwischen Nuthestraße und Park Babelsberg steht vor dem Ende. Nach PNN-Informationen hat Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) eine Entscheidung für den Bau der Nowawiese genannten Anlage getroffen. Der Ministerentscheid war nötig geworden, weil sich die Landeshauptstadt und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) nicht einigen konnten. Direkte Gespräche waren im Herbst vergangenen Jahres gescheitert.

Der neue Fußballplatz war besonders vom Kinder- und Jugendfußballverein Concordia Nowawes gefordert worden. Unterstützung kam auch von anderen Sportvereinen. Nun könnte der Platz noch in diesem Jahr gebaut werden. Nach PNN-Informationen soll ein richtiger Fußballplatz in den Abmessungen eines Großfelds mit Toren entstehen. Parkplätze für Autos wird es vor Ort nicht geben. Und auch auf Umkleiden und Sanitäranlagen sollen die Sportler zumindest vorerst verzichten. So soll den Wünschen der SPSG nach möglichst geringen Eingriffen in den Welterbepark entgegengekommen werden. Denkbar ist, dass später Umkleideräume am Strandbad Babelsberg gebaut werden können.

Seit Jahren wird kritisiert, dass es in Potsdam zu wenige Sportplätze gibt. Nach einer Studie der Universität Potsdam fehlen in der Stadt allein 13 Sportplätze mit Großfeldern. Dazu kommen 17 Sporthallen. Der Kommunale Immobilienservice (KIS), der die Sportflächen für die Stadt bewirtschaftet, hatte die Mittel für den Sportplatz an der Nuthestraße auf Beschluss der Stadtverordneten bereits vor zwei Jahren in den Haushalt eingestellt. Im Jahr 2010 hatte der Vorschlag, die Rasenfläche in einen regulären Sportplatz zu verwandeln, sogar den ersten Platz im Bürgerhaushalt erreicht.

Doch dann passierte nichts: Die Schlösserstiftung hatte ihr Veto eingelegt, weil sie um den Status des Welterbes fürchtete. Die Nuthewiese stehe für den Übergang des Parks in die freie Landschaft, hieß es. Da große Teile durch das Wohngebiet Zentrum-Ost und die Nutheschnellstraße bereits überbaut sind, komme der Fläche angesichts dieser Zerstörung ein größeres Schutzbedürfnis zu.

In der vergangenen Woche hat es nun nach PNN-Informationen nochmals Gespräche zwischen den Beteiligten gegeben. Erst im Mai hatten sich Vereinsvertreter mit der Ministerin zu einem längeren Gespräch getroffen und anschließend von einer guten Verständigung berichtet. Offiziell halten sich alle Seiten noch bedeckt: Ministeriumssprecher Hans-Georg Moek bestätigte am Dienstag lediglich, dass eine Entscheidung kurz bevor steht. Zum Inhalt wollte das Ministerium jedoch wegen des laufenden Verfahrens noch keine Angaben machen. Auch die SPSG bestätigte am Dienstag nur, dass es Gespräche gegeben habe. Von einer Entscheidung war Stiftungssprecher Ulrich Henze nichts bekannt. Man wolle die offizielle Verkündung des Ministerentscheides abwarten und sich anschließend äußern.

In der Stadtverwaltung wartet man ebenfalls darauf. „Wir sind gespannt auf die Entscheidung und würden uns sehr freuen, wenn der Bau eines Fußballplatzes auf den Flächen an der Nuthestraße möglich wäre“, so Stadtsprecher Jan Brunzlow. In den vergangenen Wochen habe es zahlreiche Gespräche über dieses Thema gegeben.

Schon einmal musste ein Minister im Streit zwischen Stadt und Schlösserstiftung am Babelsberger Park entscheiden. So wurden bereits dem nahe gelegenen Karl-Liebknecht-Stadion abknickbare Flutlichtmasten verordnet, damit die Welterbe-Sichtachsen nicht beeinträchtigt werden. Ein Ministerentscheid war nötig, damit die Masten eine langfristige Betriebsgenehmigung bekommen.

Der Bau des neuen Fußballplatzes dürfte für viele Sportler eine Erleichterung bedeuten. Derzeit sind das Karl- Liebknecht-Stadion und die Sandscholle in Babelsberg die einzigen Trainingsmöglichkeiten. Beide sind an der Auslastungsgrenze. „Wir sind natürlich sehr glücklich, wenn der neue Sportplatz jetzt kommt“, so Alexander Kallenbach, Chef von Concordia Nowawes. Das sei ein guter Kompromiss für alle Beteiligten.

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