Landeshauptstadt: NPD IN POTSDAM
Mindestens einmal pro Woche hat Potsdams NPD-Stadtverordneter Marcel Guse eine Meinung. Egal, ob er angesichts von „Verbrechen von Ausländern an Deutschen“ die umstrittenen Thesen von Thilo Sarrazin lobt, sich ein „Ausländerrückführungsprogramm“ wünscht oder einfach über „junge Freiheitskämpfer“ schwadroniert, die NPD-Postillen in Potsdamer Briefkästen verteilt haben: Guse schreibt darüber auf der Internetseite des für Potsdam zuständigen NPD-Kreisverbands Havel-Nuthe.
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Mindestens einmal pro Woche hat Potsdams NPD-Stadtverordneter Marcel Guse eine Meinung. Egal, ob er angesichts von „Verbrechen von Ausländern an Deutschen“ die umstrittenen Thesen von Thilo Sarrazin lobt, sich ein „Ausländerrückführungsprogramm“ wünscht oder einfach über „junge Freiheitskämpfer“ schwadroniert, die NPD-Postillen in Potsdamer Briefkästen verteilt haben: Guse schreibt darüber auf der Internetseite des für Potsdam zuständigen NPD-Kreisverbands Havel-Nuthe. Was auffällt, ist die radikale Wortwahl in seinen Texten. „Unsere deutschen Kinder sind die Widerstandskämpfer von morgen“, heißt es von Guse in einem Beitrag zum regelmäßigen Stammtisch des Potsdamer NPD-Stadtverbands. Das Berliner Antifaschistische Infoblatt erklärte zuletzt, Guse nutze indizierte Publikationen aus der Zeit des Nationalsozialismus für Teile seiner aktuellen Gesellschaftsanalysen. Guse sitzt seit Juni 2009 in der Stadtverordnetenversammlung, der damals 28-Jährige ist Nachfolger des verstorbenen DVU-Stadtverordneten Günther Schwemmer. Mehrmals hatte er mit Zwischenrufen eklathafte Szenen im Stadtparlament provoziert. Am 21. Oktober findet nun für das Präsidium der Stadtverordnetenversammlung und interessierte Stadtpolitiker eine Schulung zum Umgang mit rechtsextremen Argumentationsmustern statt, bestätigte gestern Stadtpräsident Peter Schüler (Grüne). Einen entsprechenden Antrag von Die Andere hatten die Stadtverordneten im Mai beschlossen. HK
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