Landeshauptstadt: Nur für ein Schuljahr
Grundschule „Ludwig Renn“ mit drei ersten Klassen / Hortkinder nutzen Schulräume
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Eiche - Für die Grundschule „Ludwig Renn“ und deren angegliederten Hort gibt es eine Lösung – zumindest für das kommende Schuljahr 2008/09. Darüber informierte die Fachbereichsleiterin Schule und Sport, Josefine Ewers, im jüngsten Jugendhilfeausschuss.
Aufgrund massiver Einwohnerzuwächse und damit steigender Kinderzahlen im Einzugsgebiet der Eicher Grundschule sowie neuen Anwahlverhaltens der Eltern war ein Engpass entstanden, die Kapazität von Schule und Hort für die zu erwartenden etwa 70 ABC-Schützen reichten nicht aus. „Wir haben uns für drei erste Klassen entschieden“, sagte Ewers. Für die Hortunterbringung schlage die Verwaltung vorerst eine Doppelnutzung der Schulräume vor. Dazu sei allerdings der Anbau einer Feuertreppe als Brandschutzmaßnahme erforderlich. Die Stadt erarbeite außerdem eine langfristige Konzeption für den Schulstandort, den Kinder aus Eiche, Grube und Golm besuchen, sagte die Fachbereichsleiterin. Das Konzept soll nach dem Mehrheitswillen der Jugendhilfeausschussmitglieder im kommenden Juli den Stadtverordneten vorliegen.
Die Forderungen des Ortsbeirats Eiche, der parallel zum Ausschuss am Donnerstagabend tagte, gehen darüber hinaus. Ortsbürgermeister Andreas Klemund will das Platzproblem mit einem Schulneubau lösen. Auch für die Hortkinder soll an der Kaiser-Friedrich-Straße nach Abriss des maroden Hortes ein neues Gebäude entstehen, wie Angela Basekow, Ausschussmitglied und Geschäftsführerin des Hortträgers Arbeiterwohlfahrt (AWO), erklärte. Sie plädierte deshalb für ein genaues Zahlenwerk als Planungsgrundlage für das Bauprojekt, „damit wir passgenau bauen können“. Ortsbürgermeister Klemund wies darauf hin, dass der AWO von der Stadt schnellstens die Erbbaupacht für das Grundstück übertragen und die Baugenehmigung erteilt werden müsse. Nur dann sei die Fertigstellung des Neubaus im Herbst 2009 realisierbar.
Trotzdem reichten diese Verbesserungen aber bei weitem nicht aus, wenn die Grundschule Eiche auf Dauer dreizügig, also durchgängig mit drei Klassen in jeder Jahrgangsstufe, gefahren werden muss, so Klemund. Angesichts weiter Zuzüge nach Eiche und Golm sowie neuer Wohnbauprojekte könne am entsprechenden Zulauf nicht gezweifelt werden. Dann aber seien wesentlich mehr Unterrichtsräume und mindestens 250 Hortplätze notwendig, rechnete auch Schulleiterin Theodora Fessel den Mitgliedern des Ortsbeirates vor.
Eine dauerhafte Lösung könne deshalb nur durch einen Schulneubau erreicht werden, erklärte Ortsbürgermeister Klemund. Schwierig sei es, einen Standort zu finden. Eine freie Fläche gebe es lediglich auf dem früheren Kasernenkomplex am Ortsteileingang, doch das würde die meisten Kinder zu einem unzumutbar langen Schulweg entlang der verkehrsreichen Kaiser-Friedrich-Straße zwingen. Klemund unterbreitete deshalb den Vorschlag, auf dem jetzigen Schulgelände durch Abriss der ohnehin stark sanierungsbedürftigen Schulturnhalle Platz für den Neu- beziehungsweise Erweiterungsbau zu schaffen. Die Turnhalle könne auf einer Fläche am Grünen Weg wieder errichtet werden. Klemund ließ durchblicken, dass es für den Schulneubau interessierte Privatinvestoren gebe. Das Schulverwaltungsamt sagte zu, all diese Vorschläge bis Anfang nächsten Jahres zu prüfen. E. Hoh./NIK
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