Sport: Nur Hingst noch in der Startelf Auch in der Auswahl ist nun der Wurm drin

Nicht nur beim 1. FFC Turbine Potsdam ist der Wurm drin. Er scheint sich, nachdem sechs Nationalspielerinnen dem Verein und Trainer Bernd Schröder die Freundschaft aufgekündigt haben, nun auch in die deutsche Frauenauswahl weitergefressen zu haben. Und dies sechs Monate vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in China. Beim Algarve-Cup in Portugal setzte sich mit den Vorrundenniederlagen gegen Norwegen (1:2) und Frankreich (0:1) die schlechteste Länderspielserie seit 22 Jahren fort.

Dabei zeigten auch die (Noch)- Potsdamerinnen Ariane Hingst und Navina Omilade, ebenso Babett Peter und Anja Mittag allenfalls durchwachsene Leistungen. Conny Pohlers war wegen Formschwäche von Bundestrainerin Silvia Neid erst gar nicht mit nach Portugal genommen worden. Nach der Auftaktniederlage ließ sie im zweiten Spiel auch Mittag, Omilade und Peter auf der Bank, als einzige Potsdamerin durfte Ariane Hingst von Anfang an spielen. Die Bundestrainerin rätselt, warum die Mannschaft unsicher in der Abwehr, ohne Ideen im Mittelfeld und ohne Durchschlagskraft im Angriff agiert. Nicht nur den Potsdamerinnen, sondern auch den sieben Akteurinnen von Branchenführer 1. FFC Frankfurt mangelt es an körperlicher und geistiger Frische. Neid wiegelt ab: „Es ist ja nur der Algarve-Cup. Mit der direkten WM-Vorbereitung starten wir erst im Juni.“

Klare Worte fand dagegen die routinierte Verteidigerin Kerstin Stegemann: „Wir müssen jetzt schnell wach werden.“ Darum geht es bereits im abschließenden Vorrundenspiel am heutigen Montag (18.30 Uhr/Eurosport) gegen die Däninnen, die Gruppensieg und Finalteilnahme bereits sicher haben. Deutschland steht als Gruppen-Letzter fest, die Elf muss jedoch ihr Renommee wahren und verhindern, dass die Gegner den Respekt vor dem Welt- und Europameister verlieren, der sich in den vergangenen Jahren einen exzellenten Ruf erwarb. Nicht zuletzt deshalb haben die Potsdamerinnen auch für dieses Spiel schlechte Karten. Sylvia Neid will sich erneut auf den Block gestandener Spielerinnen vom Meister Frankfurt stützen. PNN