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Alles dicht. Wegen der Demos gab es zahlreiche Behinderungen.

© Johanna Bergmann

Neunte Pogida-Demo in Potsdam: Nur noch 50 Anhänger bei Pogida

Berliner Vorstadt - Zu ihrem neunten sogenannten Abendspaziergang durch Potsdam konnte die rechte Pogida-Bewegung am gestrigen Dienstag nur noch etwa 50 Menschen mobilisieren. An den Gegendemonstrationen beteiligten sich hingegen rund 800 Potsdamer.

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Berliner Vorstadt - Zu ihrem neunten sogenannten Abendspaziergang durch Potsdam konnte die rechte Pogida-Bewegung am gestrigen Dienstag nur noch etwa 50 Menschen mobilisieren. An den Gegendemonstrationen beteiligten sich hingegen rund 800 Potsdamer. Wegen der Proteste kam es zu massiven Behinderungen im Feierabendverkehr. Die Glienicker Brücke war ab etwa 17.30 Uhr komplett gesperrt, die Berliner Straße und fast alle Zufahrten in die Berliner Vorstadt waren abgeriegelt. Auch die Zufahrt zur Nuthestraße, einer der wichtigsten Pendlerrouten in Potsdam, war nur eingeschränkt befahrbar.

Die Pogida-Anhänger starteten ihren Marsch gegen 19 Uhr in Richtung Innenstadt. Weil sie mehrere Hundert Teilnehmer angemeldet hatten, war die komplette Berliner Straße gesperrt. Letztlich reichte dem Grüppchen aber der Gehweg. Am Startpunkt an der Glienicker Brücke hatten sich an die 150 Gegendemonstranten versammelt, die einem Aufruf des Fußballvereins Babelsberg 03 gefolgt waren. Auf halber Strecke hatten sich hingegen rund 150 Anhänger der Linkspartei postiert und waren damit einem Aufruf ihres Bundestagsabgeordneten Norbert Müller gefolgt. In Hör- und Sichtweite der Pogida-Abschlusskundgebung an der Kreuzung Behlertstraße wurden die Rechten schließlich vom Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ empfangen. Dort kamen etwa 500 Menschen zu einem lautstarken Prostest zusammen. Einige Anwohner hatten auf der Route Anti-Pogida-Plakate aufgehängt, auf denen Sprüche wie „Liebe Pogida, statt Po Kopf benutzen!“ oder „Rassismus ist keine Meinung“ standen. Auch der Kulturstandort Schiffbauergasse distanzierte sich mit einem großen Banner von Pogida.

Die Pogida-Anhänger nahmen wie erwartet Bezug auf die Terroranschläge in Brüssel. Auf einem Plakat war zu lesen: „Heute Brüssel, morgen Potsdam. Wer schützt uns? Protest ist Bürgerpflicht.“ Ein Redner zitierte Adolf Hitler.

Unter den Linken gab es bis Redaktionsschluss mindestens drei Festnahmen. Gegendemonstranten hatten versucht, ein Pogida-Plakat zu klauen. Ansonsten gelang es den rund 700 eingesetzten Polizisten, Pogida-Anhänger und Gegendemonstranten voneinander zu trennen. Auch der Versuch einiger Linker, durch die Gärten an der Schwanenallee zu Pogida vorzudringen, scheiterte.

Trotz des sinkenden Zuspruchs kündigte Pogida-Wortführer Christian Müller an, am 7. April erneut am Hauptbahnhof demonstrieren zu wollen. 

Lesen Sie hier die Ereignisse des Abends nach >>

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