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Einspurig auf der Schnellstraße: Nuthestraße in Potsdam ab Montag eine Baustelle

Drei Brücken an der Nuthestraße (L40) werden abgerissen und neu gebaut. Am 4. November 2019 beginnen die Vorbereitungen und die Schnellstraße wird zum längsten Schleichweg Potsdams.

Potsdam - Es ist seit Jahren bekannt, doch nun wird es ernst: Die Nutheschnellstraße wird ab Montag drei Jahre lang zur Großbaustelle. Dann beginnt der Landesbetrieb Straßenwesen mit ersten Maßnahmen für den Abriss und Neubau zweier Nuthestraßenbrücken zwischen den Abfahrten Babelsberg und Horstweg. Bis Oktober 2022 müssen sich Autofahrer auf Potsdams wichtigster Zufahrtsstraße damit auf teils erhebliche Behinderungen einstellen – monatelang kann der Verkehr nämlich in beide Richtungen nur einspurig rollen.

Einen detaillierten Zeitplan gab der Landesbetrieb am gestrigen Dienstag bekannt. Schon seit Jahren steht fest, dass der Landesbetrieb die beiden maroden Brücken der Nuthestraße ersetzen will: Konkret geht es erstens um die zweiteilige Hochstraßenbrücke, die über die Friedrich- List-, Friedrichs-Engels- und die Johannsenstraße sowie die S-Bahn- und Fernbahngleise führt, und zweitens um die Brücke über den Neuendorfer Anger, die parallel erneuert wird.

Die beiden Brücken über die Friedrich-List-Straße (rechts oben) und über die Friedrich-Engelsstraße werden abgerissen und neu aufgebaut.
Die beiden Brücken über die Friedrich-List-Straße (rechts oben) und über die Friedrich-Engelsstraße werden abgerissen und neu aufgebaut.

© Lutz Hannemann

Die Arbeiten beginnen in der nächsten Woche mit vorbereitenden Maßnahmen, so der Landesbetrieb. Zunächst werden mehrere Mittelstreifenüberfahrten für die künftige Verkehrsführung angelegt. Drei Wochen lang kann der Verkehr stadtein- und stadtauswärts nur einspurig rollen. Für weitere Arbeiten der Energie und Wasser Potsdam (EWP) soll auch die Zufahrt vom Neuendorfer Anger auf die Nuthestraße gesperrt werden. Danach ist eine Atempause geplant: Ab dem 23. November bis Ende Januar 2020 sollen laut Landesbetrieb wieder zwei Fahrbahnen je Richtung zur Verfügung stehen, allerdings gilt in der Zeit ein noch nicht näher definiertes Tempolimit.

Ab Anfang Februar wird es dann wieder ungemütlich: Laut Landesbetrieb beginnen dann die Abbrucharbeiten für den stadtauswärts führenden Teil der Hochstraßenbrücke. Der Verkehr wird dann wieder mit jeweils einer Fahrspur pro Richtung über den noch bestehenden Brückenteil geleitet, hieß es. „Diese Bauphase dauert circa 15 Monate“, erklärte der Landesbetrieb. Eigentlich hatte die Baubehörde gehofft, trotz der Baustellen zwei enge Spuren nebeneinander zu führen, mit entsprechenden Tempolimits. Ferner müssten zwei Stützwände neben der Hochstraßenbrücke neu gebaut werden, hieß es weiter.

"Eine Hausforderung besteht im komplizierten Abbruch der vorhandenen Bauwerke unter Beachtung des laufenden Verkehrs", teilte der Landesbetieb Straßenwesen Brandenburg mit. Hier die Brücke über die Friedrich-List-Straße.
"Eine Hausforderung besteht im komplizierten Abbruch der vorhandenen Bauwerke unter Beachtung des laufenden Verkehrs", teilte der Landesbetieb Straßenwesen Brandenburg mit. Hier die Brücke über die Friedrich-List-Straße.

© Ottmar Winter

Wenn der neue Brückenteil dann fertig ist, wird wiederum der andere marode Teil des Bauwerks abgetragen und ein Ersatz errichtet. Dies dauert dann wieder längere Zeit. „Die Fertigstellung des Gesamtbauvorhabens ist im Oktober 2022 geplant“, erklärte der Landesbetrieb. Man wolle in regelmäßigen Abständen über den Verlauf der damit fast drei Jahre währenden Bauarbeiten informieren. Die Organisatoren bitten „alle Verkehrsteilnehmer um erhöhte Aufmerksamkeit sowie um Verständnis für die Beeinträchtigungen während der Bauzeit“. Durch die Baumaßnahmen auf der Nuthestraße dürfte sich die Verkehrssituation für Autofahrer in der Stadt noch weiter verschärfen, die durch die Großbaustelle an der Leipziger Straße ohnehin bereits als angespannt gilt.

Mit den umfangreichen Arbeiten hat der Landesbetrieb ein Konsortium beauftragt. Den Zuschlag für den Auftrag haben demnach der Strabag-Konzern aus Wien mit seiner Tochter Züblin aus Stuttgart erhalten, die in Europa zu den größten Unternehmen der Baubranche zählen. Laut Landesbetrieb geht es bei dem Auftrag um etwa 30 Millionen Euro. Zunächst war man wie berichtet von 23 Millionen Euro Kosten ausgegangen.

Es ist nicht die einzige Großbaustelle der nächsten Jahre. Wie berichtet hat die Stadt ab etwa 2023 den Neubau der altersschwachen Langen Brücke geplant, was bekanntlich auch mehrere Jahre dauern soll. Und wegen der jetzt anstehenden Arbeiten für eine neue Hochstraßenbrücke hatte die Stadt bereits die seit Jahren geplante Sanierung des Horstwegs auf 2023 verschoben. Auch die Nuthestraßenbrücke über den Horstweg muss noch saniert werden. Dies ist wie berichtet für 2025 geplant, hieß es vom Landesbetrieb.

Ferner werden auch im Norden der Stadt noch Bauarbeiten an neuralgischen Verkehrsknotenpunkten nötig sein – in Verbindung mit der Verlängerung der Straßenbahn in Richtung Krampnitz, die entlang der Bundesstraße 2 geplant ist.

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