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Noosha Aubel hat die Wahl in Potsdam gewonnen.

© Ottmar Winter / PNN/Ottmar Winter

Update

OB-Stichwahl in Potsdam: Parteilose Noosha Aubel mit großem Vorsprung zur neuen Oberbürgermeisterin gewählt

Noosha Aubel hat sich bei der Stichwahl in Potsdam gegen SPD-Kandidat Severin Fischer durchgesetzt. Die 49-Jährige wird damit die zweite Frau an der Spitze der Stadt.

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Triumph für Noosha Aubel: Die parteilose Kandidatin ist mit einer deutlichen Mehrheit zur Oberbürgermeisterin von Potsdam gewählt worden. Die 49-Jährige setzte sich in der Stichwahl am Sonntag gegen SPD-Kandidat Severin Fischer durch. Sie lag in allen 131 Wahlgebieten vorne. Aubel holte 72,9 Prozent der Stimmen, Fischer kam auf 27,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 42,5 Prozent.

Die Sozialdemokraten verlieren damit nach 35 Jahren das Rathaus der Landeshauptstadt. Schon vor Ende der Auszählung wurde bei Aubels Wahlparty im Haus der Frauen gejubelt.

„Was für ein Abend, was für ein Weg“, sagte Aubel (parteilos) in ihrer Rede. Sie habe nicht mit diesem Ergebnis gerechnet. „Wir haben die Überzeugung, dass wir Politik anders machen können. Dass wir eine Stadt für alle machen können“, rief Aubel. Sie freue sich, dass sie und ihre Unterstützer nicht nur die Blase erreicht haben. „Wir haben das geschafft, mit Haltung.“

Das Ringen um die richtigen Entscheidungen sei „manchmal richtig anstrengend gewesen“. Aubel dankte allen Unterstützern, auch den Kollegen aus Flensburg, „dass ihr das mitgemacht habt“. Sie hätten durch ihre Unterstützer gezeigt: „Das ist kein Experiment.“ Sie dankte auch dafür, dass „wir Parität nicht nur fordern, sondern sie uns holen“.

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Aubel lag bereits im ersten Wahlgang vor drei Wochen deutlich vor Fischer. Weil sie die absolute Mehrheit verpasste, kam es zur Stichwahl. Die diplomierte Pädagogin wurde im Wahlkampf von den Grünen, Die Andere, Volt, Die Partei und dem Wagenknecht-Ableger BfW unterstützt.

Die bisher einzige Frau an der Spitze der Stadt war die 2024 verstorbene Brunhilde Hanke, die zwischen 1961 und 1984 das Amt der Oberbürgermeisterin innehatte. Seit dem Ende der DDR stellte stets die SPD die Rathauschefs – diese Ära endet nun. Die bisher einzige parteilose Oberbürgermeisterin einer deutschen Landeshauptstadt ist in Sachsen-Anhalt die Magdeburger Rathauschefin Simone Borris.

Aubel hatte 2023 ihren Posten als Potsdamer Bildungsbeigeordnete nach rund sechs Jahren niedergelegt – auch aus Unzufriedenheit mit der Zusammenarbeit mit Ex-Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). Nun kehrt sie als Rathauschefin in die Landeshauptstadt zurück.

Derzeit ist die 49-Jährige als Stadträtin für Bildung, Integration, öffentliche Dienste und Sicherheit in Flensburg (Schleswig-Holstein) tätig. Ehe sie nach Flensburg ging, war Aubel Geschäftsführerin der Unternehmerstiftung für Chancengerechtigkeit in Berlin. Sie wurde in Hannover geboren und wuchs in Düsseldorf auf. Fischer kehrt am 15. Oktober auf seinen Posten als Berliner Wirtschaftsstaatssekretär unter Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) zurück.

In Potsdam kam es zu einer vorgezogenen Neuwahl, nachdem Mike Schubert (SPD) im Mai per Bürgerentscheid abgewählt wurde. Regulär wäre seine Amtszeit 2026 zu Ende gegangen.

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