ORTSTERMIN: Oberbürgermeister oder SPD-Chef
Schon der Ort für seine Pressekonferenz ist besonders: Vor dem Spirituosenladen „Schnapsidee“ in der Dortustraße hat der mehrfache Oberbürgermeisterkandidat und Lebenskünstler Jürgen „Lupo“ Rohne am Freitagnachmittag erklärt, wie er sich in die Potsdamer SPD kämpfen will. Der Anlass: Die Genossen des Ortsverbands Potsdam-West haben ihm schriftlich, aber ohne nähere Erläuterung der Gründe die Mitgliedschaft verweigert.
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Schon der Ort für seine Pressekonferenz ist besonders: Vor dem Spirituosenladen „Schnapsidee“ in der Dortustraße hat der mehrfache Oberbürgermeisterkandidat und Lebenskünstler Jürgen „Lupo“ Rohne am Freitagnachmittag erklärt, wie er sich in die Potsdamer SPD kämpfen will. Der Anlass: Die Genossen des Ortsverbands Potsdam-West haben ihm schriftlich, aber ohne nähere Erläuterung der Gründe die Mitgliedschaft verweigert. Dagegen hat der 62-Jährige nun Widerspruch eingelegt: „Ich kämpfe bis zum Schluss.“ Die letzte Instanz wäre der Landesvorstand.
Der umtriebige Ex-Journalist, der zuletzt einige Monate bei den Grünen war, hat sich auf die Ablehnung seinen ganz eigenen Reim gemacht – vermutlich fürchte Potsdams SPD-Chef Mike Schubert, den Rohne ohnehin für eine „kommunalpolitische Null“ hält, ihn als neue Konkurrenz im Rennen um den Posten des künftigen Potsdamer Oberbürgermeisters. Dieses Amt traut sich Rohne zu, um Potsdam „endlich“ zu einer ökologischen und fröhlichen Stadt zu machen, möglichst mit autofreiem Zentrum. Auch eine Karriere bei der SPD kann sich Rohne vorstellen – zum neuen Bundesvorsitzenden will er sich wählen lassen, um die deutsche zerstrittene Linke zu vereinen, „als schlagkräftiges Gegenüber“ zur konservativen Mehrheit.
Doch dafür muss Rohne erst Mitglied sein – und der Weg durch die Instanzen dürfte Monate dauern. In der Zwischenzeit will er sich mit seinem Verein „Lupo – wer sonst“ unter anderem der Begrünung der Innenstadt widmen. Entlang der Brandenburger Straße hat er bereits rund um einige Straßenbäume kleine Gärten angelegt, für die er jeweils Paten gewinnen konnte – für den „Saskia“-Garten an der Ecke zur Dortustraße zum Beispiel die Grünen-Stadtverordnete Saskia Hüneke. Weitere Paten seien gesucht – immerhin 80 000 Straßenbäume in Potsdam könnten so mit zusätzlichem Grün umgeben werden, rechnet Rohne vor. Schafft er das? Die vielsagende Antwort: „Er kann.“
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