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Die Fruchtbouquets eignen sich gut als Geschenk. Das Obst ist ökologisch produziert und meist aus der Region.

© Andreas Klaer

Start-Up "Fruity Flowers" aus Potsdam: Obst statt Blumenstrauß

Die Potsdamerin Nadine Mraß stellt in Kleinmachnow Fruchtbouquets für geschäftliche und private Anlässe her. Die Idee dazu hatte sie im Urlaub.

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Es ist wieder so weit – die nächste Geburtstagsfeier naht und es fehlen die Geschenkideen. Schokolade? Gutschein? Blumen? Nadine Mraß hat eine Alternative parat, die nicht nur ausgefallen ist, sondern auch noch gesünder als Schokolade oder Pralinen: Fruchtbouquets. Das sind geschnitzte und ausgestochene Früchte am Stil, mal mit, mal ohne Schokolade, präsentiert in einem Topf, so wie ein Blumenstrauß, aber essbar. Anfang März dieses Jahres gründete die 30-Jährige in Potsdam ihr Start-Up „Fruity Flowers“. „Ich liebe Obst und gesunde Ernährung ist mir wichtig“, sagt die Neupotsdamerin.

Erst seit Oktober 2015 wohnt die gebürtige Berlinerin in der Stadt – zuvor studierte sie Stadtplanung in Cottbus und Karlsruhe, wohnte in Heidelberg und arbeitete die vergangenen drei Jahre in einem Wasserbauingenieurbüro nahe Karlsruhe. „Irgendwann haben mein Mann und ich dann doch Heimweh bekommen“, sagt Mraß. Ihr Mann fand einen Job in Potsdam und sie zogen zurück. „Die Voraussetzung für die Gründung des Start-Ups war, dass mein Mann arbeitet.“

Die Idee für ihr Unternehmen bekam Nadine Mraß im Urlaub in den USA. „Vor zwei Jahren ist mir in Miami ein Flyer in die Hände gefallen, der für Fruchtbouquets warb.“ Mraß war begeistert und spielte seitdem mit dem Gedanken, etwas Ähnliches in Potsdam zu starten. Denn in Deutschland gibt es ihrer Erkenntnis nach bisher niemand anderen, der professionell Fruchtbouquets herstellt.

Anlässe sind Hochzeiten und Geburtstage

Die Region Berlin-Brandenburg sei besonders kreativ und offen für Neues, meint Mraß und glaubt deshalb, dass ihre Idee hier gut ankommen wird. Seit zwei Wochen betreibt sie ihren Online-Shop, in dem Privat- und Geschäftskunden zwischen momentan zehn Bouquets auswählen können. Anlässe sind zum Beispiel Geburtstage, Hochzeiten, Firmentreffen. Zurzeit ist Nadine Mraß noch dabei, Kunden zu gewinnen. Sie würde gerne mit Hotels und Hochzeitsplanern zusammenarbeiten. „Die Zielgruppe sind Menschen, die sich für gesunde Ernährung interessieren und die Wert auf Qualität legen“, sagt die Potsdamerin. Die Preise pro Bouquet beginnen bei 30 Euro. Die Herstellung dauere ungefähr eine halbe Stunde, sagt Mraß. Alle verwendeten Materialien, selbst die Plastikfolie, seien biologisch und, soweit wie möglich, saisonal und von Bauern aus der Region. Die Schokolade ist laut der Gründerin zufolge vegan. Im Sommer will sie zudem selbst das Obst ernten. „Hier in Potsdam und Umgebung gibt es viele Felder für Selbstpflücker.“

Kreativ sei sie schon immer gewesen, behauptet Mraß. „Ich habe viel gebacken, gebastelt, gebaut.“ In der Gründungswerkstatt Enterprise, die durch das brandenburgische Ministerium für Arbeit und Soziales gefördert wird, nahm sie an mehreren Kursen teil, in denen gezeigt wird, wie man einen Businessplan erstellt, Marketing betreibt oder sich sozial absichert, wenn man selbstständig ist. Sie ist alleinige Inhaberin und die einzige Mitarbeiterin ihres Start-Ups. Ihr Mann habe lediglich bei der Erstellung der Website geholfen, so Mraß.

Startkapital waren 25 000 Euro

Ihre Fruchtbouquets stellt die Gründerin im Café PM essen+trinken in Kleinmachnow her. Dieses mietet sie immer vormittags, wenn das Café noch geschlossen ist. „Es war schwierig, etwas in Potsdam zu finden“, sagt sie. Hygienebedingt dürfen die Bouquets nur in einer vom Gesundheitsamt anerkannten Küche hergestellt werden.

Bis jetzt hat Nadine Mraß allerdings nur zwei Kunden, jeweils einen in Berlin und Potsdam, beliefert. „Damit sich das Geschäft rentiert, müssen natürlich noch mehr dazukommen“, sagt sie. Die Besucherzahlen auf der Website seien in den vergangenen Tagen jedoch schon gestiegen. „Die Leute schauen, kaufen aber noch nicht.“ Unter anderem in Fitnessstudios wirbt Mraß mit Flyern für ihre Bouquets. 25 000 Euro setzte sie sich als Startkapital. „Das war Erspartes. Wenn es weg ist, ist es weg. Kreditaufnahme ist noch mal eine andere Sache“, sagt die „Fruity Flowers“-Chefin.

Angedacht ist, dass nach und nach noch weitere Artikel und Produkte dazukommen, zum Beispiel Grußkarten. „Wenn es gut läuft, eröffnen wir vielleicht irgendwann ein Ladencafé, in dem man Obstsalate und Fruchtsäfte kaufen kann und die Bouquets selbst abholen“, erzählt Mraß.

Mehr Infos zu "Fruity Flowers" gibt es hier >>

Emilie Brummel

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