Homepage: Offener Brief an Platzeck
Studentenprotest gegen Abbau von Studienplätzen
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Studenten und Schüler protestierten in einem offenen Brief an Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) gegen die sinkende Zahl der Studienplätze an der Universität Potsdam. Die Hochschule werde in diesem Jahr fast 20 Prozent weniger Studienplätze anbieten können, heißt es in der jüngst veröffentlichten Erklärung mehrerer Studentengremien und des Landesschülerrates. Der Verlust von bis zu 600 Studienplätzen werde von der Landesregierung leichtsinnig in Kauf genommen.
Vom Wintersemester an werde an der Uni Potsdam hauptsächlich in Bachelor- und Masterstudiengängen immatrikuliert, hieß es weiter. Die Umstellung auf diese Studiengänge sei politisch gewollt - ebenso wie die damit einhergehende Verbesserung der Betreuungsrelation. Allerdings seien die Angebote nicht ausfinanziert. Das werde von der Hochschule schon seit Jahren gefordert. Überfüllte Lehrveranstaltungen und sich verschlechternde Studienbedingungen seien kaum noch zu übersehen. Die Literatur-Erwerbungsmittel je Student gingen seit Jahren zurück. Die Betreuungsrelationen seien in vielen Fächern deutlich schlechter als im Bundesdurchschnitt.
Ohne eine Verbesserung der Betreuungsrelation werde die Studien-Strukturreform zur Farce, mahnten die Unterzeichner des Briefes. Die Umstellung auf Bachelor und Master ohne zusätzliche Mittel bedeute „willentliche Hinnahme einer Absenkung der Studienplätze“.
Bereits seit 2002 gehe die Zahl der Studienanfänger an der Uni zurück. Eine weitere eklatante Reduzierung der Ausbildungskapazitäten sei nicht hinnehmbar. Das würde auch der Koalitionsvereinbarung der Landesregierung widersprechen, die mehr Ausbildungskapazitäten und Studienplätzen vorsehe. ddp
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