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Landeshauptstadt: Ohne Grund gefällt?

Vorwürfe gegen Stadt und Schlösserstiftung

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Vorwürfe gegen Stadt und Schlösserstiftung Schwere Vorwürfe gegen die Schlösserstiftung hat die Interessengemeinschaft Babelsberger Park erhoben: Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten würde ohne Notwendigkeit Bäume fällen und auslichten, sagte die IG-Sprecherin Dörte Thiel auf der gestrigen Pressekonferenz von der Fraktion Die Andere zum Thema „Bäume und Stadtgrün in Potsdam“. So seien alte Bäume im Park Babelsberg allein aus denkmalpflegerischen Gesichtspunkten geschlagen worden. Der Stiftung fehle ein baumpflegerisches Konzept, so Thiel. Die Schlösserstiftung habe sehr wohl ein Pflegekonzept auch für den Park Babelsberg, wies Katrin Schröder, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gartendenkmalpflege der Stiftung, gestern die Vorwürfe zurück. Bei Begehungen mit Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde und des Umweltministeriums würden die Ziele diskutiert und Gartendenkmalpflege und Naturschutz miteinander abgewogen. „Es ist gar kein Alleingang für die Stiftung möglich“, sagte Schröder. „Alles ist abgestimmt.“ Dies gelte auch für die Durchwegung der Biotope, die rund die Hälfte des Babelsberger Parks ausmachten. Diese hatte Thiel kritisiert, weil die Wege häufig durch Gebiete mit altem Baumbestand führen. Erst nachdem diese Wege der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden seien, greife die Verkehrssicherungspflicht. Dieser aber würden teilweise sehr alte Bäume zum Opfer fallen. In diesem Zusammenhang bemängelte die Vertreterin der IG Babelsberger Park auch, dass es derzeit „keine äußere Kontrolle bei dem Verlust von Altbäumen“ gebe, weil die Firmen, die mit der Baumpflege beauftragt würden auch die Gutachten erstellten. Dass die Gutachter für eventuell zu fällende Bäume nicht neutral seien, ist laut Schröder, ein absurder Vorwurf. Die Baumgutachter müssten „fachlich nachvollziehbar und überprüfbar“ arbeiten und schriftlich Stellung nehmen. Wenn ein Baum gefällt werde, übernehme diese Aufgabe eine Landschaftsbaufirma. Zu bedenken gab Thiel auch, dass gerade alte Bäume häufig Quartiere für Vögel, Insekten und Fledermäuse seien. Auf diese müsse die Stiftung noch besser Rücksicht nehmen. Das Gleiche gelte für die Stadtverwaltung, betonte Konferenzteilnehmer Norbert Wilke von der Grünen Liga. Immer wieder käme es vor, dass die Stadt aus Gründen der Denkmalpflege oder wegen Bauarbeiten Bäume in den Brutmonaten Mai und Juni beschneide oder gar fälle, selbst wenn sich Nester in den Kronen befänden. Während Straßenbauarbeiten in der Friedrich-Engels-Straße sei im Juni ein solches Nest samt Ast verschwunden, nachdem die Umweltschutzbehörde deshalb einen einmonatigen Aufschub der Robinie angeordnet hatte. Wilke habe nun eine Ordnungswidrigkeitsanzeige gegen die Stadt Potsdam erhoben. just

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