Landeshauptstadt: Ohne Spaßbad geht es nicht
Diskussion unter Kommunalwahlkandidaten im Wohngebiet Stern
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Diskussion unter Kommunalwahlkandidaten im Wohngebiet Stern Von Kay Grimmer Stern. Mehr Kandidaten als Besucher waren gestern zur Kommunalwahldiskussion des Demokratischen Frauenbundes ins Bürgerzentrum Sternzeichen gekommen. So wurde es mehr ein Schlagabtausch unter Politikern – zwischen gestandenen Stadtverordneten und Neubewerbern im Wahlkreis 5. Die Überraschung des Tages: CDU und PDS heben sich in ihren drei wichtigsten Zielen für die nächste Legislatur nicht sehr voneinander ab. So schien es zumindest gestern. Jana Schulze (PDS) erklärte, man werde sich auch künftig für die Schul- und Kitasanierung einsetzen, den Spaßbadbau forcieren und die Sicherheit und Sauberkeit von Spielplätzen vorantreiben. Von CDU-Kandidat Peter Lehmann kam selbiges: Weitere Begleitung des Spaßbadprojektes, mehr Spielplätze und Schulsanierungen. Die SPD präsentierte ein junges Gesicht. Harald Kümmel warb um Stimmen mittels - na klar – befürwortetem Spaßbadbau und der Entwicklung des Stern-Campus. Immerhin kam noch ein neuer Aspekt dazu: Die SPD wolle sich um die Parforceheide als Erholungsgebiet einsetzen. Auch die Bündnisgrünen ließen ihre Nachwuchskräfte ran. Jungkandidat Nils Naber sorgte für einigen Wirbel. Es ging – wen wundert“s – um das Spaßbad. Nabers Meinung, es scheine, als ob die Banken kein grünes Licht geben, da bis jetzt ein Finanzierungskonzept fehle, wurde vehement widersprochen. PDS-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg polterte: „Völliger Blödsinn“, Lehmann und Kümmel schüttelten die Köpfe. Schließlich gab es noch „die Neuen“: Familienpartei und Deutsche Kommunistische Partei. Während letztere noch um Zulassung im Wahlkreis kämpft, konnte sich Dieter Gohlke von der Familienpartei „auf die Sache konzentrieren“: Man solle nicht stets bei Familien und Kindern anfangen zu sparen, die Haushaltsmisere sei zum Teil hausgemacht. Für Peter Lehmann Grund, die kommunalen Anteile an Stadtwerken und Krankenhaus zur Diskussion zu stellen. „Da reichen statt 51 Prozent auch 20, private Unternehmer könnten das außerdem billiger als die Stadt machen.“ Und da unterschieden sich PDS und CDU doch, denn Schulze wetterte: „Man kann doch nicht alles aus der Hand geben.“ Darauf Lehmann: „Das kommt von der Partei, die jahrelang mit dem Füllhorn umhergegangen ist.“ Jana Schulze erklärte, dass man so die kommunale Selbstverwaltung aufgebe. Darauf murmelte ein Zuhörer: „Dann brauchen wir auch keine Verwaltung und kein Parlament mehr.“ Und das hören alte wie neue Politiker gar nicht gern.
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