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ATLAS: Ohne Verbot

Kay Grimmer über sinnvolle Aufklärungsarbeit bei Alltagsdrogen

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Es war ein ehrliches Urteil der Gesundheitsbeigeordneten Elona Müller: „Das Rauchverbot in Schulen bringt nichts.“ So drastisch es klingt, so bedauerlich es ist – sie hat recht. Denn die nikotinsüchtige Schüler- und Lehrerschaft zieht seit dem Verbot vor die Schultore und pafft dort munter weiter. Beschwerden der Nachbarn wegen der vielen Zigarettenkippen auf der Straße inbegriffen. Nicht nur diese Entwicklung zeigt: Verbote bringen nichts außer Verdrängung und schon gar kein Einsehen bei den „Tätern“. Repressive Maßnahmen und Totalverbote wecken bei Jugendlichen eher die Lust, sich dagegen aufzulehnen. Da ist ein Ansatz wie die akzeptierende Drogenarbeit, die einen verantwortungsbewussten Umgang mit Stoffen wie Alkohol und Nikotin beinhaltet, der eindeutig sinnvollere Weg. Nicht nur, dass die Teenager viel offener auf Ratschläge und Empfehlungen reagieren, und der mögliche Weg zur Einsicht dann oftmals viel kürzer ist als bei einem erhobenem Zeigefinger. Gleichzeitig lernen die Jugendlichen, Verantwortung für sich und das eigene Handeln zu übernehmen. Und wer daran noch immer Zweifel hegt, sollte sich selbst hinterfragen: Das Glas Wein am Abend in geselliger Runde ließen „wir Erwachsene“ uns doch auch nur sehr ungern verbieten.

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