zum Hauptinhalt

Sport: Olympia-Generalprobe in Melbourne

Der Potsdamer Benjamin Starke schwimmt nun bei den Weltmeisterschaften und wechselt im Mai nach Berlin

Stand:

Gestern Abend ging der lange Trip los: Benjamin Starke flog mit der deutschen Nationalmannschaft von Frankfurt (Main) über Singapur nach Australien, wo am 17. März in Melbourne die Schwimm-Weltmeisterschaften beginnen werden. Der Schwimmer des PSV Cottbus, der am Olympiastützpunkt Potsdam trainiert, wird dort mehrmals antreten. Er ist über 50 und 200 Meter Schmetterling gemeldet, „außerdem wird in Melbourne noch ein Ausscheid um die Staffelplätze über 4mal 200 Meter Freistil ausgetragen – da will ich natürlich auch dabei sein“, erklärte der 20-Jährige vor dem Abflug.

Allzu große Brötchen bäckt Starke im WM-Vorfeld nicht. „Für unsere Staffel wäre es schon gut, wenn wir in den Endlauf kämen“, meint er. „Im Einzel muss ich mal gucken. Möglicherweise könnte da auch ein Finalplatz drin sein – wenn alles optimal klappt“, glaubt der Sportschüler, der bei den WM 2005 in Montreal mit der Staffel im Endlauf Platz sieben belegte, während er über 200 Meter Schmetterling als Vorlauf-21. ausschied. Bei den Deutschen Wintermeisterschaften im November 2006 in Hannover verpasste der Cottbuser zwar als jeweils Zweiter über 50 und 100 m Schmetterling die WM-Normzeit knapp, trotzdem berücksichtigte ihn DSV-Sportdirektor und -Cheftrainer Örjan Madsen für Melbourne. Starkes erster Wettkampf in der dortigen Rod-Laver- Arena wird am 25. März der 50-Meter- Schmetterlings-Vorlauf sein.

Momentan fühlt sich Benjamin Starke „ganz gut“, wie er sagt. Am vergangenen Wochenende bei seiner WM-Generalprobe, dem international besetzten „International Swim Meeting“ in Berlin, gewann er die 200 Meter Freistil in 1:50,59 Minuten, während er über 100 Meter Freistil (50,42 Sekunden) und 100 Meter Schmetterling (53,53) jeweils Zweiter wurde; über 200 Meter Schmetterling (2:07,90) belegte er Rang vier. „Das waren recht gute Zeiten und Platzierungen – alles im Plan“, meint dazu der in Potsdam-West wohnende Lausitzer, der sich zuletzt bei einem dreiwöchigen Trainingslager auf Gran Canaria auf die WM vorbereitete.

Seit Januar trainiert er zwar weiterhin in Potsdam, aber nicht mehr unter den Fittichen seines bisherigen Coachs Jörg Hoffmann, sondern nach Trainingsplänen des Berliners Norbert Warnatzsch, der einst Franziska van Almsick betreute und derzeit die aus Schwedt stammende Freistil-Weltrekordlerin Britta Steffen trainiert. Im Frühjahr wird Starke endgültig zu Warnatzsch und zur SG Neukölln wechseln.„Bis zu den Deutschen Meisterschaften im Mai werde ich noch für den PSV Cottbus schwimmen, danach nicht mehr“, sagt Starke, der seinen Abschied aus dem Luftschiffhafen so begründet: „Ich mache im Sommer mein Abitur und will dann etwas Neues ausprobieren. Ich bin jetzt seit acht Jahren in Potsdam, habe in meiner Trainingsgruppe keine wirkliche Konkurrenz und stagniere seit 2004 auch ein bisschen. Das Training hier hat mich nicht wirklich nach vorn gebracht.“

Durch das bevorstehende Abi und den geplanten Vereinswechsel „war der Stress zuletzt ganz schön groß“, meint Benjamin Starke. „In Melbourne versuche ich jetzt, das Beste aus der Situation zu machen. Die WM sollen meine Generalprobe für die Olympischen Spiele in Peking sein.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })