Landeshauptstadt: Operette und Orchideen

Sie tragen harmlose Namen wie Gemeines Fettkraut, Sonnentau oder Zwergkrug. Für Insekten endet eine Begegnung mit diesen Gewächsen allerdings nicht selten tödlich – schließlich sind es fleischfressende Pflanzen. Eine Ausstellung mit Vertretern dieser Pflanzengattungen, die zum Teil sogar kleine Frösche und Nagetiere verspeisen und auf diese Weise ihre Versorgung mit Mineralstoffen verbessern, ist einer der Höhepunkte im Programm des kommenden Jahres in der Biosphäre. Zum ersten Mal werden in der Potsdamer Tropenhalle fleischfressende Pflanzen gezeigt, wie die Pro-Potsdam-Tochter Biosphäre Potsdam GmbH am Montag mitteilte. Eine Premiere anderer Art ist ebenfalls für 2015 geplant: Die Biosphäre wird zum Kulturstandort. So soll es etwa eine Aufführung der Walter-Kollo-Operette „Drei alte Schachteln“ geben, die in Potsdam Anfang des 19. Jahrhunderts spielt.

Schon Tradition haben hingegen die Orchideenausstellungen in der Biosphäre – auch 2015 wird mit einer Schau von Hunderten der prächtigen Blütenpflanzen der Frühling eingeläutet. Besonders dürfen sich Tropenfans und Naturliebhaber auf den kommenden Sommer freuen. Voraussichtlich von Juni bis September soll es unter dem Titel „Bionik und tropischer Regenwald“ eine große interaktive Sonderausstellung geben. Gezeigt wird, welch kreativer Ideengeber die Tier- und Pflanzenwelt in den Regenwäldern ist – tropische Fauna und Flora sind Vorbild für unzählige technische Entwicklungen.

Schon in einer Woche, am 8. September, wird der dritte und letzte Teil der „Aquasphäre“ eröffnet. Der Ausstellungsteil soll die Bedeutung der Ozeane für das Klima auf der Erde beleuchten.

Spannend dürfte auch eine Schau werden, die vom 6. November bis 28. Dezember 2014 zu sehen sein soll. Unter dem Titel „Ihrer Zeit voraus. Visionäre Frauen im Einsatz für den Umwelt- und Naturschutz 1899 bis heute“ werden darin 21 Frauen gewürdigt, die den Umweltschutz entscheidend geprägt haben. PNN