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Landeshauptstadt: Ortseingang wird versteigert

20 000 Quadratmeter Fläche samt Häuser gegenüber vom Gutspark Groß Glienicke unter dem Hammer

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Groß Glienicke - Mit dem Termin beim Amtsgericht Potsdam kommt im Februar ein unrühmliches Stück Groß Glienicker Geschichte unter den Hammer. Seit Jahren wartet das 20 000 Quadratmeter große Filetstück vis-á-vis vom Gutspark Groß Glienicke auf seine Entwicklung – doch seit einem Jahrzehnt tut sich nichts auf dem Areal. Was für die Stadt Potsdam die Speicherstadt, ist für Groß Glienicke das Gelände rund um die Dr.-Kurt-Fischer-Straße – ein brachliegender Ortseingangsbereich. Nun soll das Gelände samt Wohnhäuser endgültig zwangsverteigert werden. Der Verkehrswert wurde mit 1,456 Millionen Euro angegeben.

Acht Mehrfamilienhäuser aus den Jahren 1958 bis 1960, drei Grundstücke sowie zwei Hektar Fläche sind einst von der Gemeinde Groß Glienicke an den Projekentwickler „ZAWI, Dr.-K.-Fischer-Str. Grundstücksverwertungs- und Betriebsgesellschaft mbH“ mit Sitz in Berlin verkauft worden. Doch bereits im Frühjahr 2002 musste die Gesellschaft, die Wohnbebauung in Schlangenform errichten wollte, Insolvenz anmelden. Das Gelände wird seitdem von drei Banken zwangsverwaltet. Einer der Gläubiger ist die Landesbank Berlin. Interessenten für das gesamte Grundstück habe es keine gegeben, hieß es seitens des Ortbeirates. Noch vor einem Jahr lagen die Hoffnungen auf Normen Behrens. Der Architekt wollte das Gelände zwischen Fischer- und Just- Straße ausbauen, eine Bauvoranfrage war in Arbeit. Geplant war eine Nutzung als Pflegeheim für verschiedene Pflegestufen oder als Einrichtung mit Wohngruppen für Demenzkranke. Die Pläne wurden am 22. März 2005 vom Ortsbeirat mit großer Mehrheit befürwortet. Behrens leitete die Berliner Niederlassung des Rotenburger Architekturbüros Werner Behrens. Er hatte 1991 sein Abitur gemacht und verunglückte im Juni 2006 im Alter von 33 Jahren tödlich. Danach wurden die Pläne in Groß Glienicke zu den Akten gelegt, der Umbau der sanierungsbedürftigen Häuser, in denen teilweise noch Mieter sind, blieb aus.

Die Entwicklung des Gebietes scheiterte bislang an Kaufinteressenten. Zwar habe es einige gegeben, doch alle haben sie nicht die gesamte Fläche gewollt. Auf den Grundstücken befinden sich auch Garagen, die jedoch nach Auskunft des Amtsgerichtes nicht mitversteigert werden. Groß Glienickes Ortsbürgermeisterin Doris Maria Langenhoff (SPD) sieht der Versteigerung mit großen Erwartungen entgegen. Sie hofft auf die Entwicklung des Geländes.

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