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Landeshauptstadt: Paar in der Schwebe

Erhalt von Wandbild soll geprüft werden

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Am Stern - Für Kontroversen sorgte das Wandbild „Schwebendes Paar“ (1979/80) am Johannes-Kepler-Platz im Kulturausschuss am Donnerstag. Die PDS-Fraktion fordert, dass das 12 Meter lange und 3,30 Meter hohe Wandbild von Karl und Bruno Raetsch unter Denkmalschutz gestellt und dann entsprechend saniert werden soll.

„Es handelt sich hier um zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum, die immer mehr verschwindet“, sagte Karin Schröter von der PDS. Helmut Przybilski (SPD) sieht in dem Antrag jedoch nur den Versuch durch die PDS am Einzelfall zu versuchen, „alles zu erhalten, was in der DDR geschafft wurde, ob es künstlerisch wertvoll ist oder nicht“. Przybilski schlug vor, zuerst eine Bestandsaufnahme aller Objekte möglicher Kunst im öffentlichen Raum zu erstellen und dann Entscheidungen zu treffen. Am Ende der gut 45-minütigen Diskussion beschlossen die Ausschussmitglieder, durch die Verwaltung überprüfen zu lassen, mit welchem Aufwand die Sanierung des „Schwebenden Paars“ zu leisten wäre. In der Ausschusssitzung im Herbst soll dann ein Experte für zeitgenössische Kunst über den künstlerischen Wert des Wandbildes sprechen.

Sollte das Wandbild unter Denkmalschutz gestellt werden, sei die Verwaltung in der Pflicht, Maßnahmen zum Erhalt zu ergreifen, erklärte Karin Juhasz, Sachbearbeiterin aus dem Bereich Stadterneuerung. Bei der derzeitigen finanziell angespannten Haushaltslage sei dies aber kaum nötig. „Es gab von unsere Seite im Rahmen von Sanierungsarbeiten am Stern Bemühungen, das Wandbild zu erhalten“, so Juhasz. Knapp 13 000 Euro hätte man für kleinteilige Maßnahmen zur Verfügung stellen können, doch die Künstler Karl und Bruno Raetsch hätten eine Zusammenarbeit abgelehnt.

Zu dem Wandbild gehören auch Teile aus Emaille, die aber nicht einfach ausgebeult werden können, da sonst die Legierung abfällt. Eine Sanierung würde mit weit mehr als 13 000 Euro zu Buche schlagen. Deshalb war in der Dokumentation der Verwaltung „Bildende Kunst im öffentlichen Raum“ von 2000 bis 2002 zu dem „Schwebenden Paar“ vorgeschlagen worden, „das Bild im Zustand zu belassen und dem kontrollierten Verfall anheim zu stellen“. Diesem Votum wollte sich der Kulturausschuss aber nicht anschließen.Dirk Becker

Dirk Becker

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