Sport: Paddeln in der historischen Mitte
Rund 6000 Zuschauer beim 3. Potsdamer Kanalsprint erwartet
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Der Großteil der rund 4000 Kubikmeter Trinkwasser ist bereits in den Stadtkanal eingeleitet worden, an dem historischen Geländer werden dieser Tage die auch als Spritzschutz gedachten Werbebanner angebracht und die Fernsehleute vom RBB schauen sich nach einem geeigneten Platz für die Übertragung um. Die dritte Auflage des Potsdamer Kanalsprints soll am Sonntag die beiden vorherigen Events wenn möglich noch ein wenig toppen: Erstmals hat es der in der Kanuwelt einmalige Wettkampf auch ins Fernsehen geschafft.
„Wir rechnen mit rund 6000 Zuschauern am Kanal“, sagt Jürgen Eschert, der als Vorsitzender des Fördervereins des Kanuclubs Potsdam (KCP) den Sprint auch in diesem Jahr wieder organisiert hat. „Der Kanalsprint bietet uns natürlich eine gute Bühne. Einerseits, um unseren Sport mehr ins öffentliche Interesse zu rücken. Andererseits aber auch, noch einmal auf die Kanu-WM in diesem Jahr im eigenen Land und auf die Europameisterschaft 2009 in Brandenburg an der Havel aufmerksam zu machen.“
Und so stellt sich am Sonntag in Potsdam die gesamte deutsche Kanu-Elite dem Publikum vor. Auf dem 170 Meter langen und 13 Meter breiten Teilstück des Stadtkanals werden Athletinnen wie Katrin Wagner-Augustin und Fanny Fischer, Conny Waßmuth und Carolin Leonhardt ebenso gegeneinander antreten wie etwa Tim Wieskötter und Ronald Rauhe, Lutz Altepost und Andreas Ihle oder die Canadierfahrer Sebastian Brendel, Peter Hörnig und Christian Gille.
Insgesamt nehmen 24 Athleten am 3. Potsdamer Kanalsprint teil: Für sie ist es nach der äußerst erfolgreichen EM in Spanien im Hinblick auf die vom 8. bis 12. August stattfindende WM in Duisburg ein sehr geeigneter Zeitpunkt. Im Anschluss beginnen sie in Kienbaum mit der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung.
Jürgen Eschert hat indes die Hoffnung, dass im nächsten Jahr die Aufschüttung im Kanal beseitigt ist und die 200-Meter-Distanz gepaddelt werden kann. Diese ist zwar noch nicht olympisch, doch Potsdam könnte laut Eschert damit eine Vorreiterrolle spielen: „Dann hoffen wir auch auf internationale Beteiligung.“
Beim um 14.30 Uhr beginnenden Kanalsprint gehen jedoch nicht nur die besten deutschen Kanuten an den Start – auch die Sportler des Caputher Wasserskiclubs „Preussen“ werden einen Einblick in ihr Können geben. Beim Slalom- und Barfußfahren sowie bei waghalsigen Sprüngen über die eigens errichtete Schanze werden unter anderem der Junioren-Welt- und Europameister Bojan Schippner aus Feldberg, der Europa-Vizemeister im Trick, Andreas Bothe, oder Heiko Gummelt aus Halle, der bei der EM den Titel im Springen holte, an den Start gehen.
Auch an ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten für die Jüngeren ist diesmal gedacht: Auf dem Land ist eine Legobahn aufgebaut, und im vorderen Becken des Kanals können sich die Kinder in kleinen Canadiern ausprobieren. „Ohne eine Vielzahl an Sponsoren wäre das alles nicht machbar gewesen“, sagt Jürgen Eschert. Wie etwa der Hauptsponsor O2 oder die Bau AG Heilit & Woerner, die auch in diesem Jahr wieder das Trinkwasser für das Auffüllen des Stadtkanals spendiert.
Der RBB überträgt das Spektakel von 14 bis 14.15 und schaltet sich zu den Halbfinals und Finalrennen ab 15.45 Uhr wieder live ins Geschehen.
Henner Mallwitz
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