Landeshauptstadt: Paffhausen arbeitet jetzt in Grimma Ex-Stadtwerke-Chef gründet neue Firma
Potsdam / Grimma - Der im Juni 2011 als Geschäftsführer der Potsdamer Stadtwerke fristlos entlassene Peter Paffhausen ist nun im sächsischen Grimma beim Aufbau eines neuen kommunalen Energieunternehmens beteiligt. Es ist der erste große Auftrag für Paffhausens im vergangenen September gegründete Beratungsfirma „P3.
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Potsdam / Grimma - Der im Juni 2011 als Geschäftsführer der Potsdamer Stadtwerke fristlos entlassene Peter Paffhausen ist nun im sächsischen Grimma beim Aufbau eines neuen kommunalen Energieunternehmens beteiligt. Es ist der erste große Auftrag für Paffhausens im vergangenen September gegründete Beratungsfirma „P3.Management GmbH“, benannt nach ihrem Sitz in der Parkstraße. Er sei „superfroh“, diese Aufgabe übernommen zu haben, sagte der 62-Jährige am Freitag den PNN. Bis zu 50 Stunden pro Monat verbringe er damit.
In der Kreisstadt bei Leipzig freut sich Oberbürgermeister Matthias Berger über das Engagement des Potsdamers. Mit den vor ihrer Gründung stehenden Stadtwerken solle Einfluss auf die Energieversorgung der Kommune Grimma genommen werden. Aufgrund seiner „außergewöhnlichen fachlichen Managementkompetenz und langjährigen Erfahrung“ sei Paffhausens Arbeit ein unverzichtbarer Bestandteil zur Realisierung des Konzepts, sagte Berger. Mit Paffhausen sei er eher zufällig in Kontakt gekommen, als dieser in Vertretung eines Kollegen zu einem unverbindlichen Gespräch erschienen sei. Dabei habe Paffhausen spontan und in verbindlicher Art Hinweise zu aufgetretenen Problemen bei der Gründung der Energiegesellschaft gegeben. Anschließend habe er schnell ein Konzept entwickelt. „Nun stehen wir kurz vor der Gründung der Stadtwerke, was wir ohne ihn nicht annähernd so schnell und treffsicher hätten erreichen können“, so Berger. Auch die Stadtwerke-Affäre war in Grimma ein Thema. Berger sagte, Paffhausen habe, „was die Vorwürfe und die Wirklichkeit zu den Themen Bespitzelung und Sponsoring angeht, offen berichtet“. Die Darstellung sei überzeugend gewesen: „Damit hat er unser Vertrauen gewonnen.“
Im September hatte die Staatsanwaltschaft Potsdam die Ermittlungen gegen Paffhausen wegen des Verdachts der Untreue gegen Zahlung von 35 000 Euro eingestellt. Paffhausen waren Geheimgeschäfte zwischen der Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser Potsdam (EWP) und dem Fußball-Drittligisten SV Babelsberg 03 vorgeworfen worden, die er an Aufsichtsgremien vorbei ausgehandelt haben soll. Die Staatsanwaltschaft ging nach den Ermittlungen von einer „fremdnützigen Untreue“ aus. Dem Unternehmen sei aber kein wirklicher Schaden entstanden. Von Paffhausens Anwälten hieß es, ihm sei nichts vorzuwerfen. Schon vor Ende der Ermittlungen hatten sich der ehemalige Geschäftsführer und die EWP am Potsdamer Landgericht auf einen Vergleich geeinigt, wonach dem Ex-Chef von einer zunächst aberkannten Abfindung eine Summe von knapp einer Million Euro zusteht. Den PNN sagte Paffhausen am Freitag, noch sei unklar, wie er nach seiner Arbeit in Grimma tätig sein werde. Er könne sich aber vorstellen, „etwas im Großraum Potsdam zu machen.“ Henri Kramer
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