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Ex-Stadtwerke-Chef Peter Paffhausen.

© Manfred Thomas

Neuer Kandidat für Potsdamer Linke: Paffhausen sorgt bei Genossen für Bauchschmerzen

Potsdams früherer Stadtwerkechef kandidiert für die Linke, muss bei seiner Kür aber eine erste Niederlage verdauen.

Stand:

Die Bewerbung des früheren Stadtwerke-Chefs Peter Paffhausen als Kandidat der Linken für das Stadtparlament ist bei der Parteibasis auf Vorbehalte gestoßen. Bei der Aufstellung der Kandidatenliste für die Kommunalwahl am 25. Mai wurde der 64-Jährige am Samstag lediglich auf Platz acht für den Potsdamer Innenstadt-Wahlkreis 1 gewählt – obwohl er für Platz vier vorgeschlagen war. Paffhausen galt bis zu seinem Sturz im Frühsommer 2011 wegen der sogenannten Stadtwerke-Affäre als einer der mächtigsten Männer der Stadt.

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Die Personalie sorgte für einen der wenigen heftigen Wortwechsel während des rund zehnstündigen Parteitags. Bei der Fragerunde an die Kandidaten erklärte die frühere Linken-Landesgeschäftsführerin und jetzige Pressereferentin im Justizministerium, Maria Strauß, ihr bereite Paffhausens Kandidatur Bauchschmerzen: „Das wird uns mehr schaden als nutzen.“ Die Linke werde sich fragen lassen müssen, warum ein Mann wie Paffhausen, der seinem Image nach „für Korruption steht“, nun für die Partei kandidiere, so Strauß. Paffhausen konterte: Den Vorwurf der Korruption müsse er deutlich zurückweisen. Von den damaligen Vorwürfen gegen ihn sei nichts übriggeblieben, betonte er.

Paffhausen war 2011 zunächst wegen Spitzelvorwürfen ins Zwielicht geraten. Nach seinem Rücktritt ermittelte die Staatsanwaltschaft, weil Paffhausen auch Geheimgeschäfte zwischen der Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser Potsdam (EWP) und dem damaligen Fußball-Drittligisten SV Babelsberg 03 vorgeworfen wurden. Einen Gerichtsprozess gab es nicht. Zwar ging die Staatsanwaltschaft von einer „fremdnützigen Untreue“ aus, die Ermittlungen wurden gegen Zahlung von 35 000 Euro eingestellt. Paffhausens Anwälte hatten betont, ihm sei nichts vorzuwerfen – und der EWP auch kein Schaden entstanden.

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