Landeshauptstadt: Palais Lichtenau: Neues Dach noch vor dem Winter
Laser-Zentrum zieht im Herbst 2012 von Bertinistraße in das Architekturdenkmal am Neuen Garten
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Innenstadt - Das Ärzte-Paar Tanja und Axel Fischer verfolgt weiterhin den Plan, ihr in der Bertinistraße ansässiges Laser-Zentrum für Hautmedizin in das Palais Lichtenau umzusiedeln. „Im Herbst 2012 ziehen wir ein“, erklärte Axel Fischer, Medizin-Professor an der Berliner Charité, gestern auf PNN-Anfrage. Derzeit befinde sich das Vorhaben im „Umnutzungs-Genehmigungsverfahren“.
Das Palais Lichtenau ist eines der wenigen noch nicht sanierten hochkarätigen Baudenkmäler in der Potsdamer Innenstadt. Es gilt als ein herausragendes Denkmal frühklassizistischer Architektur in Deutschland. Bereits zwei Winter überstand das Haus am Neuen Garten nur mit einem Notdach. Mehrmals mahnte der mit der Sanierung betraute Architekt Karsten Westphal vor drohenden Schäden durch Stürme. Nun soll das Denkmal bis zum Herbst dieses Jahres ein neues Dach erhalten, erklärte Fischer. Die Dachschalung sei bereits erneuert worden.
Das Ehepaar Fischer hatte das Haus in der Behlertstraße 31 Ende 2010 gekauft. Damit geht die Hoffnung der Denkmalschützer auf ein Ende des Sanierungsstillstandes einher, der nach der Insolvenz des vormaligen Eigentümers, der Theis-Kaltwalzwerke Hagen, im Frühjahr 2009 eintrat. Theis-Geschäftsführerin Viola Prinzessin von Hohenzollern wollte das repräsentative Gebäude zu einem Gäste- und Schulungshaus für ihr Unternehmen umbauen lassen. Da die Sanierung der architekturhistorischen Perle als kostenintensiv gilt, jubelte die Presse im Jahr 2007: „Stahlprinzessin rettet Palais Lichtenau“.
Die Sanierung des 1796 bis 1797 unter König Friedrich Wilhelm II. errichteten Hauses wird auf vier bis fünf Millionen Euro geschätzt. Den Wechsel der Hautklinik von der Bertinistraße ins Palais Lichtenau begründete Fischer so: „Es ist eine nette Umgebung für das, was wir tun.“ Tanja Fischer gründete ihre Klinik für Laser-Medizin Anfang 2007 in der Villa Mendelssohn Bartholdy. Bankier Otto von Mendelssohn Bartholdy, Enkel des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy, hatte das Haus 1900 erworben. Auch wenn Axel Fischer den derzeitigen Ausbau der Bertinistraße – „so dass sich zwei Sattelschlepper begegnen können“ – nicht begrüßt, stehe der Umzug ins Palais Lichtenau nicht im Zusammenhang mit dem Straßenausbau. Durch Bemühen der Stadt sei die Klinik derzeit trotz der Bauarbeiten gut erreichbar. Guido Berg
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