Landeshauptstadt: Palliativ-Team für Potsdam gebildet
Innenstadt - In Potsdam sollen Todkranke künftig in den eigenen vier Wänden professionell betreut werden: Für die Stadt und ihre Umgebung wurde ein Palliativ-Care-Team (PCT) gebildet, das unheilbar Kranken eine sogenannte Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) anbietet. Vor sechs Tagen unterschrieben die Krankenkassen die Verträge, erläuterte gestern der Babelsberger Schmerztherapeut Dr.
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Innenstadt - In Potsdam sollen Todkranke künftig in den eigenen vier Wänden professionell betreut werden: Für die Stadt und ihre Umgebung wurde ein Palliativ-Care-Team (PCT) gebildet, das unheilbar Kranken eine sogenannte Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) anbietet. Vor sechs Tagen unterschrieben die Krankenkassen die Verträge, erläuterte gestern der Babelsberger Schmerztherapeut Dr. Knud Gastmeier auf einer SAPV-Fortbildungsveranstaltung der Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg (LAGO) im Mercure-Hotel.
Für die ambulante Palliativversorgung wurde eine „Potsdam-Umland GbR“ gegründet. Sie bildet das sogenannte Palliativ-Care-Team für Potsdam und Umgebung, ihr gehören der Arzt Gastmeier als Koordinator, die Potsdamer Ärztin Astrid Tributh als ausgebildete Palliativmedizinerin sowie Pflegekräfte an. Das Gesetz, wonach Patienten ein Anrecht auf eine ambulante Palliativversorgung haben, wurde 2007 erlassen. Palliativmediziner kritisierten bundesweit einen zögerlichen Aufbau der Care-Teams. Wie Dieter Heß von der AOK Nord-Ost gestern mitteilte, sind im Land Brandenburg bislang neun Teams gegründet oder in Gründung. Bei der ambulanten Palliativversorgung gehe es darum, Patienten mit einem „komplexen Symptom-Geschehen“, die unheilbar, fortschreitend und weit fortgeschritten erkrankt sind, „ein menschenwürdiges Leben in der häuslichen Umgebung bis zum Tod“ zu ermöglichen, sagte Heß. Dazu kommen Palliativ-Ärzte und Pflegekräfte zu den Patienten nach Haus und übernehmen die Schmerztherapie sowie Pflegeaufgaben. Heß zufolge kann eine solche Versorgung von den Hausärzten und von Klinikärzten verschrieben werden. Den Bedarf beschreibt der AOK-Mitarbeiter so: 75 Prozent der unheilbaren Tumorpatienten wollen einer Studie zufolge zu Hause sterben; nur bei 59 Prozent geht dieser Wunsch auch in Erfüllung – viele andere sterben noch in der Klinik. gb
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