Landeshauptstadt: Panamas Minibotschafter

Babelsberg - Geheimnisvoll führt ein enger, geschwungener Weg die Besucher in ein phantastisches Land hinein. Gezeichnet von schönen Pflanzen und einem fließenden Bächlein führt der Weg vorbei an kleinen, rätselhaften Häusern und Bäumen mit Briefkästen, über eine kleine Hängebrücke, bis hin zu einem auf Sand gestrandeten Schiff. Dieses Traumland ist die Heimat von Janoschs kleinem Tiger und dem kleinen Bären – es ist Panama. Und Panama liegt mitten im Filmpark Babelsberg.

Gebaut wurde der Erlebnispark 1998 in Anlehnung an das Kinderbuch „Oh wie schön ist Panama“, das Janosch, dessen bürgerlicher Name Horst Eckert ist, bereits vor über 30 Jahren geschrieben hat. Und am Samstag wurde das zehnte Jubiläum des Erlebnisparks gefeiert. „Das Fest war ein großer Erfolg. Über 3000 Gäste waren da, ich war wirklich beeindruckt“, sagt Matthias Voß, der Filmparkleiter. Und auch die Pressesprecherin war erfreut: „Das ist für mich so ein emotionales Erlebnis heute gewesen. Ich war ja auch damals bei der Eröffnung dabei, zu der auch Janosch höchstpersönlich kam und es ist so schön zu sehen, wie sehr sich in den letzten zehn Jahren alles so verändert hat“, so Liane Nowak.

Neben Bastelstunden und Schminken gab es ein kleines Highlight: Die Schauspieler Ulrike Frank und Wolfgang Bahro, beide bekannt aus „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ alias Katrin Flemming und Hans- Joachim Gerner, haben aus dem Janosch- Klassiker „Oh wie schön ist Panama“ gelesen. „Ich habe das Buch selber auch schon gelesen. Diese Janoschgeschichten sind wirklich sehr schön, so geheimnisvoll und voller Phantasie“, sagt Schauspielerin Ulrike Frank. Und Wolfgang Bahro stimmt zu: „Das sind einfache, humorvolle und weise Geschichten, die die Kinder auch leicht verstehen“. Für beide war die Antwort sofort klar, als der Filmparkleiter sie anrief und fragte, ob sie zum Jubiläum lesen würden. „Ich tue gern etwas für Kinder, ich mag Janosch, ich mag den Filmpark und ich mag den Filmparkleiter – daher war es auch klar, dass ich hier mitmache“, sagt Bahro. Auch der Filmparkleiter stimmt zu: „Die beiden sind als Paar einfach glaubwürdig und ich hoffe, wir können noch mehr Dinge zukünftig in und für Potsdam zusammen machen“.

Als neuen Höhepunkt für die Kleinen trat am Samstag der erste Minibotschafter von Panama sein Amt an und bedankte sich stolz mit einer kleinen Rede für dieses hohe Amt. „Unser erster Minibotschafter ist zehn Jahre alt, heißt Mathias und kommt aus Berlin. Er hat nun die ehrenwerte Aufgabe, den Park zu kontrollieren und zu kritisieren – aus Sicht eines Kindes. Er sagt uns, was ihm gefällt und was nicht. Er darf außerdem bei jedem Besuch einen Staatsgast kostenlos mitbringen“, so der Filmparkleiter. Bewerben konnte man sich dafür bei Radio Teddy. Der Minibotschafter werde künftig einmal im Jahr neu gewählt, so Voß.Aber das ist nicht das Einzige, was in Panama neu ist: „Bevor der Park im April für die Sommersaison geöffnet wurde, haben wir so viel verändert. Panama wurde in den letzten 14 Tagen gartentechnisch komplett überarbeitet. Der sitzende Tiger ist neu, der angelnde Bär ist neu und der Kanal ist frisch gestrichen. Wir haben außerdem ein paar neue Attraktionen, beispielsweise das Kletterboot und den Regenvorhang. Unsere Effekte sind auch zeitgemäßer geworden. Man musste ja auch etwas tun, schließlich ist der Park ja schon zehn Jahre alt“, sagt Voß. Vier Techniker seien jeden Tag in Panama beschäftigt, um alles instand zu halten. Die gesamte Begrünung des Parks wurde ursprünglich von zwei Architekten aus München entworfen. Mitgearbeitet hat aber damals auch Liane Nowak: „Es ist so schön zu sehen, dass all unsere Begrünungskonzepte aufgehen. Man kann das ja auch alles erst nach ein paar Jahren sehen, ob es denn alles so wächst, wie man es lange zuvor geplant hat. Und ja, es ist einfach schön geworden, unser kleines Panama“, sagt sie und lächelt.

Sabine Blumrich

Sabine Blumrich