Landeshauptstadt: Parapluie und Fluchtpunkt

GFB in Tradition von König Friedrich Wilhelm I. Drogenabhängige Jugendliche werden künftig nach der Entgiftungskur in einem eigens dafür hergerichteten Haus auf dem Heimgelände in Gerswalde therapiert. Das kündigte Geschäftsführer Norbert Lekow für die GFB - Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung Brandenburger Kinder und Jugendlicher an, die gestern im Friedenssaal des Großen Militärwaisenhauses ihr zehnjähriges Bestehen beging. In seinem Festvortrag würdigte der Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Hilliger das erfolgreiche Bemühen der 300 Mitarbeiter der GFB, auf immer neuen Wegen die Betreuung und individuelle Förderung der etwa 510 benachteiligten jungen Menschen zu verbessern. Die Tochtergesellschaft der Stiftung Großes Waisenhaus erfülle damit das soziale Anliegen des Stifters König Friedrich Wilhelm I., der vor fast drei Jahrhunderten verwaiste und verwahrloste Soldatenkinder von der Straße holen, sie unterrichten und in einem Handwerk ausbilden ließ. Grußworte sprachen Staatssekretär Martin Gorholt und Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller. Die GFB unterhält acht Kinder- und Jugendeinrichtungen und ist damit zweitgrößter freier Jugendhilfeträger im Land Brandenburg. Unter dem Motto „Gemeinsam wachsen“ werden die Jugendlichen durch Unterricht, Erziehung und Berufsausbildung befähigt, ein selbständiges Leben zu führen. In der Landeshauptstadt ist die GFB durch den Jugendhilfeverbund Potsdam vertreten. Hier bietet sie in besonderen Wohnformen und im „Fluchtpunkt“ Kindern und Jugendlichen Schutz. Beim „Innenwohnen“ nehmen Erzieherinnen zusätzlich Kinder in ihre eigene Familie auf. Im Haus „Parapluie“ wohnen sechs Kinder gemeinsam mit Erzieherin, Lehrerin und einer Mitarbeiterin, die die leiblichen Eltern betreut. Außerdem gibt es eine Tagesgruppe, aus der die Kinder abends nach Hause zurückkehren. Auf dem Gelände der GFB in der Puschkinallee 14 wurde der „Fluchtpunkt“ eingerichtet. E. Hohenstein

E. Hohenstein