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Schäden am Weltkulturerbe: Park und Schloss Sanssouci leiden unter Vandalismus
Immer wieder richten Touristen große Schäden am Weltkulturerbe Potsdams an - und nicht nur dort. Für bessere Fotos etwa werden weltweit Kulturschätze demoliert.
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Potsdam - Abgebrochene Finger an Skulpturen und eingeritzte Namen: Das Unesco-Weltkulturerbe Park und Schloss von Potsdam-Sanssouci leidet zunehmend unter mutwilligen und anderen Zerstörungen. "Zum Teil werden an Kunstgütern große Schäden angerichtet", sagte der Verantwortliche für operative Sicherheit bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, René Mende, am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Schmierereien und Graffiti müssen beispielsweise aufwendig beseitigt werden.
International hatte jüngst ein 14-jähriger Chinese für Empörung gesorgt, der im Tempel von Luxor in Ägypten ein antikes Steinrelief mit den Schriftzeichen "Ding Jinhao war hier" bekritzelte. Er platzierte seine krakelige Handschrift mitten auf dem Lendenschurz von Alexander dem Großen.
Mende betonte, die Verursacher der Schäden stammten aus allen Alters- und Bevölkerungsgruppen. "Da werden antike Skulpturen erklettert, um ein besseres Fotomotiv zu bekommenen. Zurück bleiben nicht nur Trittspuren", sagte Mende. "Die Restaurierung eines abgebrochenen Fingers oder anderer Teile kann schon mal Zehntausende Euro kosten", sagte er. Viel schwerer wiege aber, dass Kunstgüter unwiederbringlich beschädigt oder auch zerstört werden.
Zugenommen habe in letzter Zeit das Einritzen von Namen oder Daten in Sand- oder Marmorsteinplatten. "Das wird bei der Restaurierung richtig teuer", sagte Mende. Für manche sei es ein Spaß, sich in den riesigen Steinwannen im Park fotografieren zu lassen und dort zu posieren. "Doch es sind wertvolle Kunstwerke, mit denen sorgsam umgegangen werden muss." In dem rund 280 Hektar großen Park laufen Mende zufolge Mitarbeiter Streife und achten auf Vorkommnisse. (dpa)
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