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Landeshauptstadt: Parkautomaten am Kulturstandort

Schiffbauergasse: Streit um neue Gebühren

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Berliner Vorstadt - Ärger um die Schiffbauergasse. Auf dem Kulturareal stehen seit 1. April mehrere Parkautomaten. Damit sind nun die Parkplätze im Schirrhof, am Hans-Otto-Theater und vor der fabrik kostenpflichtig. Die Kulturhäuser vor Ort kritisieren die Maßnahmen. „Für die Belebung des Standortes ist das nicht produktiv“, sagte Jens-Uwe Sprengel vom T-Werk auf Anfrage. Neben den Besuchern des Hauses, die nun extra zahlen müssten, wenn sie mit dem Auto kommen, sieht Sprengel weitere Probleme: Wenn Theatergruppen von auswärts kommen, müsse er nun extra Parkscheine zahlen. Das T-Werk selbst habe nur zwei Stellplätze vor dem Haus erhalten.

Seit dem 1. April gelten die neuen Regeln. Tagsüber müssen Autofahrer für das Parken nun einen Euro pro Stunde zahlen. In den Abend- und Nachtstunden gilt der „Kulturtarif“, bei dem maximal nur drei Stunden gezahlt werden müssen. Das gewählte System ähnelt den Tarifen des Parkhauses neben dem Hans-Otto-Theater. Mit den neuen Automaten sinkt die Zahl kostenloser Parkplätze in dem Areal laut Stadtverwaltung auf noch 33.

Die Entscheidung für die kostenpflichtigen Parkplätze hat der Kommunale Immobilienservice (KIS) getroffen, der die Grundstücke und Gebäude der Stadt verwaltet. Die Behörde hat ein Parkraumbewirtschaftungskonzept für die Schiffbauergasse erstellt, laut Verwaltung wurde es den Gewerbe- und Kulturtreibenden vor Ort erstmals Ende des vergangenen Jahres vorgestellt. Diskussionen folgten. „Dabei ist uns deutlich gemacht worden, dass der KIS keinen Verhandlungsbedarf sieht“, sagte Katja-Dietrich Kröck, die für das Waschhaus an den Gesprächen beteiligt war. Auch sie sieht die Parkgebühren als „nicht im Sinne des Standorts“ und als „Hemmnis“ für Besucher gerade ihres Hauses. Die Schiffbauergasse ist nach ihrer millionenteuren Sanierung schon häufig als zu leblos kritisiert worden.

Die Verwaltung sieht indes kein Problem und verteidigt die Gebühren als alternativlos. „Kostenlose Parkplätze sind für uns nicht kostenlos“, sagte Stadtsprecherin Regina Thielemann. So müsse der KIS für Winterdienst und Reinigung solcher Flächen finanziert werden. Keine Angaben konnte sie zur Auslastung des Parkhauses in der Schiffbauergasse machen.

Eine Position zwischen Gebührengegnern und -befürwortern nimmt Heike Neumann ein, Marketing-Chefin für das Hans-Otto-Theater und als künftige Managerin für die gesamte Schiffbauergasse im Gespräch: „Mir wäre es am Liebsten, wenn es auf dem Gelände gar keine Parkplätze gäbe, weil das Parkhaus ausreicht.“ Denn in der Schiffbauergasse solle Atmosphäre herrschen, so Neumann, Autos würden dabei stören.Henri Kramer

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