Landeshauptstadt: Parkeintritt: Kritik von SPD und Linken Potsdamer Demokraten wollen Touristenabgabe

Sanssouci - Nach dem neuen Vorstoß zur Einführung eines Pflichteintritts für den Park Sanssouci formiert sich bereits der politische Widerstand. SPD und Linke lehnten am gestrigen Dienstag einen solchen Schritt abermals ab und übten scharfe Kritik an der Schlösserstiftung. „Scheinbar meinen einige bei der Stiftung, dass der Widerstand in der Stadt erlahmt, wenn man es nur immer wieder versucht“, sagte SPD-Fraktions- und Kreischef Mike Schubert. Linke-Kreischef Sascha Krämer nannte es ein „Unding“, über das „politische Druckmittel“ Eintrittsgelder an „noch mehr Landesknete“ herankommen zu wollen. Offenbar habe sich die Stiftung mit Vorschlägen zur Einnahmeverbesserung „gar nicht auseinandergesetzt“, kritisierte Krämer.

Wie berichtet will die Schlösserstiftung dem Stiftungsrat in seiner nächsten Sitzung erneut vorschlagen, ab 2013 einen Pflichteintritt für den Park Sanssouci einzuführen. Er soll zwei Euro für Erwachsene und ermäßigt einen Euro betragen, zudem soll es für zwölf Euro eine Jahreskarte geben. Mit dem Geld will die Stiftung die Pflege der Parks und Gärten verbessern. Nötig seien dafür laut Stiftung jährlich 4,5 Millionen Euro.

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte den Parkeintritt bereits am Montag ebenfalls strikt abgelehnt. Auch innerhalb des Stiftungsrats, der sich aus Vertretern des Bundes sowie der Länder Berlin und Brandenburg zusammensetzt, ist das Thema umstritten.

Die Potsdamer Demokraten erklärten gestern, sie könnten einem Pflichteintritt „etwas Positives abgewinnen“. Touristen müssten sich auch an den Kosten für die Pflege beteiligen. Allerdings müsse der Eintritt für Potsdamer Schüler, Studenten und Rentner kostenlos bleiben. pee