Landeshauptstadt: Parken bleibt problematisch
Einkauf in Potsdam-West verbessert – am Kiewitt verschlechtert / Nebenstraßen reparaturbedürftig
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Einkauf in Potsdam-West verbessert – am Kiewitt verschlechtert / Nebenstraßen reparaturbedürftig Im Jahr 2002 befragten wir die Potsdamer in einer großen PNN-Serie danach, wie wohl sie sich in ihrem Stadtbezirk fühlen. Jetzt, drei Jahre später, wollen wir berichten, was sich in dieser Zeit in den acht Planungsgebieten der Stadt verändert hat und wo weiter der Schuh drückt. Heute: Westliche Vorstadt. Die Note Vier gab es 2002 in der westlichen Vorstadt für die Parkmöglichkeiten – das war die schlechteste Zensur aller Potsdamer Stadtbezirke. Zwar ist die Situation innerhalb des Wohngebietes unterschiedlich – in West etwas günstiger als im Bereich der Brandenburger Vorstadt rund um die Erlöserkirche – doch eine Lösung ist nicht in Sicht. Im Vergleich zu vor drei Jahren hat sich die Situation eher verschärft. Interessant ist daher die Idee des Vereins Brandenburger Vorstadt für ein Parkhaus am Schafgraben in der Geschwister-Scholl-Straße. Besser sieht es mit den Einkaufsmöglichkeiten aus. Hier hat es in Potsdam-West durch Lidl und Rewe, vielleicht auch durch die neue Jet-Tankstelle, eine deutliche Verbesserung gegeben. Die Bewohner am Kiewitt müssen jedoch längere Wege, zum Beispiel zum Marktcenter, in Kauf nehmen. Das könnte bald besser werden: Mit dem Bau einer Wohnanlage auf dem Grundstück der ehemaligen Ufergaststätte soll sich auf 700 Quadratmetern Einzelhandel für die Nahversorgung etablieren. Für die Bewohner der Brandenburger Vorstadt ist das Einkaufen – auch wenn es keinen SB-Markt gibt – gar nicht schlecht. Es gibt mehrere Bäckerläden, in der Nansenstraße ein recht gutes Gemüse- und Lebensmittelgeschäft, Blumenläden, einen Getränkeshop und Metzgereien in der Geschwister-Scholl-Straße und der Feuerbachstraße. An der Ecke Feuerbachstraße existiert sogar ein Funk- und Fernsehgeschäft. Wo gibt es das sonst noch? Die schlechte Note von 2002 dürfte sich eindeutig verbessert haben. Mit Ausnahme des rekonstruierten Stücks der Geschwister-Scholl-Straße ist eine Verbesserung des Straßenzustandes hingegen nicht zu registrieren. Zwar sind die Betonpisten in Potsdam-West unverwüstlich, dafür ist die Feuerbachstraße inzwischen weitgehend verschlissen. Gehwege und Straßendecke in Richtung Kuhtor in der Lennéstraße – immerhin ein Zugang zum Park Sanssouci – spotten jeder Beschreibung. So dürfte die Beurteilung des Straßenzustandes, vor drei Jahren mit der Note 3,4 bedacht, jetzt eher zur Vier tendieren. Der Reiz der Brandenburger Vorstadt besteht durch die nach der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert entstandenen Wohnbauten. In den neueren Teilen der westlichen Vorstadt gibt es mit dem Wohngebiet am Schillerplatz, Im Bogen, an der Neustädter Havelbucht, in der Hans-Sachs-Straße und an der Kastanienallee bemerkenswerte Wohnensembles mit ganz eigenem Flair. Schätzungsweise 75 Prozent der Gebäude dürften in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren saniert worden sein. Gebäudezustand und Wohnsituation erhielten vor drei Jahren die Note 2,3. Aufgrund des weiteren Sanierungsfortschritts müsste der Wert weiter zum Positiven tendieren. Diese Tendenz kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es zahlreiche ruinöse Häuser gibt, deren schlechter Zustand das Image der Stadt insgesamt beeinträchtigt. Hier ist an erster Stelle die an sich urban reizvolle Ecke zwischen Zeppelin- und Sellostraße an der Einmündung der Geschwister-Scholl-Straße zu nennen. Die auffälligen Eckgebäude stehen praktisch leer und sind zum Teil mit Brettern vernagelt. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Dabei ist die Lage für einen Bauherren gar nicht schlecht, denn sobald eines der alten Gebäude restauriert und modernisiert ist, finden sich auch Mieter. Für Grün- und Parkanlagen gab es vor drei Jahren die Note 1,8. Nur die nördlichen Vorstädte waren besser. Für ein Wohngebiet mit einer Erschließungs- und einer Bundesstraße, mit Straßenbahntrassen und Eisenbahnlinien ist das ein bemerkenswertes Ergebnis – zurückzuführen auf die an sich traumhafte Lage zwischen Havel und Park Sanssouci. Für die Bewohner der dicht bebauten Brandenburger Vorstadt ist der Park Sanssouci die grüne Oase, die besonders für Familien mit Kindern als nahes Ausflugsziel dient. Wenn die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten ihre Absicht wahr macht, Eintrittsgeld zu erheben, wäre das eine Verschlechterung, die auch nicht durch die weiter verbesserte Uferwegsituation an der Havel kompensiert wird. Die nächste Folge „Wohlfühlen in Potsdam 2005“ erscheint am 22. Februar und beschäftigt sich mit dem Planungsgebiet Babelsberg.
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