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Landeshauptstadt: PDSdrehtStadtkanal den Hahnab

Edis und Dussmann bilden Lobby für Wasserbauwerk/Landesförderung möglich

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Edis und Dussmann bilden Lobby für Wasserbauwerk/Landesförderung möglich Von Hella Dittfeld Innenstadt. Langsam aber sicher sollte er zur blauen Lebensader der City werden: der Stadtkanal. Und dass er die Stadtflanierer um sich versammeln kann, das hat schon das kurze fertige Teilstück zum Brandenburg-Tag bewiesen. An keinem anderen Fleck der ständebestückten Innenstadt herrschte an jenem Tag eine solch gute Stimmung, drängten sich die Menschen, um Sonne und Wasserplätschern zu genießen und eine bei Essen und Trinken eine Ruhepause einzulegen. Um so erstaunlicher ist es, dass sich die PDS nicht mit dem städtischen Wasserlauf anfreunden kann und versucht, jeden kommunalen Cent für den weiteren Ausbau des Stadtkanals abzuziehen. Das wird ihr vermutlich mit der jetzigen Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung noch besser gelingen. Hans-Jürgen Scharfenberg, Fraktionschef der PDS, gibt sich zwar großzügig in der Aussage: „Ich habe nichts gegen den Stadtkanal. Von mir aus kann er weiter ausgebaut werden.“ In Sachen Geld aber bleibt er knallhart: „Städtische Gelder dürfen dafür aber nicht verwendet werden.“ Die Komplementärmittel zur Landesförderung müssten durch Sponsorengelder abgedeckt werden, fordert er. Für 2004 war der Ausbau eines weiteren Stücks von der Havel bis zur Berliner Straße vorgesehen. Für den Planungsvorlauf waren auch Mittel eingestellt, die aber hat noch die alte Stadtverordnetenversammlung in den Kita-Bereich umgeleitet hat. Nun versucht der Vorsitzende des Stadtkanalvereins Siegfried Benn erst einmal mit den Sponsoren weiter zu kommen. Der Anlieger am Kanalstück hinter der Berliner Straße, die Edis, hat bereits 1,2 Millionen Fördermittel zugesagt. Nun muss jedoch noch geklärt werden, zu welchem Zeitpunkt und in welchen Raten sie fließen werden. Als weiterer Großsponsor will Peter Dussmann, bisheriger Chef des Kulturkaufhauses und verschiedener Dienstleistungseinrichtungen der Dussmann-Gruppe und jetzt Aufsichtsratsvorsitzender, den Aufbau der Kellertorbrücke finanzieren. Er wird von Benn in den nächsten Tagen einen Kostenvoranschlag bekommen. Auch die Nachfrage nach den Geländerpfosten ist ungebrochen und könnte die Eigenmittel weiter aufstocken. „Wenn wir jedoch mit den Planungen in der Stadt und wenigstens einer gewissen Unterstützung des Vorhabens nicht weiterkommen, hätte das eine verheerende Wirkung auf alle Gutwilligen, die den Ausbau des Stadtkanals unterstützen wollen“, meint Benn. Er will nun in Gesprächen vor allem mit PDS-Genossen gutes Wetter für den Stadtkanal machen und aufzeigen, dass er über Touristeninteresse auch ein Geldbringer sein kann. Pro agro hat angeboten – anknüpfend an den Erfolg des Brandenburg-Tags – auch im kommenden Jahr einen Sonntag am Kanal mit Ständen auszurüsten. Das Engagement des Stadtkanalvereins hat nicht nur ein vielfaches Sponsorenecho gefunden, andere Städte erkundigten sich bereits nach den Erfahrungen der Potsdamer, um sie für eigene Wasserbauwerke zu nutzen. Für die nächsten Jahre ist zudem Landesförderung zugesagt, die Bauministeriumsmitarbeiter Klaus Eichler auch für 2004 in Aussicht stellte.

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