Sport: Pendler zwischen den Welten
Seit fast 10 Jahren lebt und arbeitet Frank Michael Zeidler als freischaffender Künstler in Potsdam. Sein Lebensweg führt ihn zunächst nach dem Abitur in Ulm an der Donau nach Tübingen, wo er Philosophie und Germanistik studiert.
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Seit fast 10 Jahren lebt und arbeitet Frank Michael Zeidler als freischaffender Künstler in Potsdam. Sein Lebensweg führt ihn zunächst nach dem Abitur in Ulm an der Donau nach Tübingen, wo er Philosophie und Germanistik studiert. Gemäß seiner Aussage „Malerei sei angewandte Philosophie“ bewirbt er sich mit 26 Jahren um einen Studienplatz für freie Malerei und Grafik an der HdK in West-Berlin. Seine Professoren Marwan, Gonschior und Engelman prägen seinen Sinn für die leidenschaftliche, praktische wie theoretische Auseinandersetzung mit bildender Kunst. Mehrere Jahre nach dem Studium an der Hdk Berlin betreut er die Grundlehre und unterrichtet Malerei als Gastprofessor an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz.
Der 1952 in Leipzig geborene Künstler siedelte mit seinen Eltern bereits 1954 nach München. Er gehört zu der Generation, die durch die deutsche Teilung und die Zerrissenheit von Familien nachhaltig geprägt wurde. „Der Respekt vor dem Anderen" ist Leitthema seiner ehrenamtlichen Arbeit als Vorsitzender des Verwaltungsrates VG-Bild Kunst, und deren Sozialwerk. Seit 10 Jahren ist er 1.Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes, Deutschlands ältester Künstlervereinigung, dessen Initiator Harry Graf Kessler einst in der Garde-Ulanen Kaserne im Bornstedter Feld gedient hat. An diesem Ort erwirbt Frank Michael Zeidler 2000 zusammen mit Hubertus von der Goltz das denkmalgeschützte Pferdelazarett und baut es zu einem Atelier- und Ausstellungshaus mit eigenen Mitteln wieder auf. Der heute von Renate Grisebach erfolgreich geführte Kunstverein Kunsthaus Potsdam geht auf seine Gründungsinitiative zurück.
Der international tätige Maler und Zeichner arbeitet auch an Bühnenbildern und in Filmprojekten, sodass ihm für seine Leidenschaft und wichtigste Inspirationsquelle, die Fliegerei, manchmal viel zu wenig Zeit bleibt. Die ihm überreichten Auszeichnungen und Preise scheinen ihm weniger wichtig, und schnell wird im Gespräch klar, dass es ihm mehr um Toleranz, Respekt gegenüber Künstlern und ein soziales Engagement geht: „Ich pendle zwischen der Einsamkeit im Atelier und der freudigen Geselligkeit mit anderen, wobei nicht entscheidend ist, was ich bekomme, sondern was stelle ich zur Verfügung und was fördere ich damit. Nur in der Auseinandersetzung erleben wir Geschichte und gesellschaftliches Miteinander, manchmal auch glücklicherweise ohne Worte, nur in nicht erklärbaren Bildern und Kunstwerken.“
Ausstellung Armando-Zeidler Kunsthaus Potsdam Juli 2011
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