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Landeshauptstadt: Pendlerchaos: Land will nicht extra zahlen

Von den Pendlern wurde die Absage mit Unmut aufgenommen: In dem ab Herbst 2011 befürchteten Pendlerchaos zwischen Potsdam und Berlin wegen der gleichzeitigen Sanierungen bei Bahn und Avus sieht Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) keine Möglichkeit, das nach heftiger Kritik bereits angepasste Verkehrskonzept (PNN berichteten) mit weiteren Verstärkerzügen zu verbessern. Das vorliegende Konzept komme mit der gleichen Kilometeranzahl wie der Normalverkehr aus, jeder zusätzliche Zugkilometer würde dem Land auch Zusatzkosten verursachen, erklärte Vogelsänger am Donnerstag bei einer Diskussion, zu dem die SPD-Ortsvereine Babelsberg und Mitte/Nord eingeladen hatten.

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Von den Pendlern wurde die Absage mit Unmut aufgenommen: In dem ab Herbst 2011 befürchteten Pendlerchaos zwischen Potsdam und Berlin wegen der gleichzeitigen Sanierungen bei Bahn und Avus sieht Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) keine Möglichkeit, das nach heftiger Kritik bereits angepasste Verkehrskonzept (PNN berichteten) mit weiteren Verstärkerzügen zu verbessern. Das vorliegende Konzept komme mit der gleichen Kilometeranzahl wie der Normalverkehr aus, jeder zusätzliche Zugkilometer würde dem Land auch Zusatzkosten verursachen, erklärte Vogelsänger am Donnerstag bei einer Diskussion, zu dem die SPD-Ortsvereine Babelsberg und Mitte/Nord eingeladen hatten. Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein nahm teil.

Der aus dem Publikum mehrfach geforderte halbstündliche Verkehr vom Potsdamer zum Berliner Hauptbahnhof über Golm und Spandau würde das Land „mindestens eine sechsstellige Summe“ kosten. Derzeit sollen auf dieser Zusatzlinie sechs Züge pro Tag fahren – drei in den Morgenstunden, drei zur Feierabendzeit. Auch der Forderung der Potsdamer Studierenden, den RE 21 von Golm an den ans S- und U-Bahnnetz angeschlossenen Berliner Bahnhof Gesundbrunnen zu verlängern, erteilte Vogelsänger eine Absage: „Die Verbindung von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof hat Priorität.“ Gesundbrunnen sei kein Haupt-Umsteigepunkt.

Der Minister verwies darauf, dass die Regionalbahn ab 2013 sogar im 15-Minuten-Takt nach Berlin fahren soll – dann ist allerdings die Avus vom März bis November Richtung Berlin teilweise nur einspurig befahrbar. Unterstützung bekam Vogelsänger von Ex-Verkehrsminister Reinhold Dellmann (SPD), der sich aus dem Publikum zu Wort meldete und von einem „optimalen System“ sprach: „Mehr ist nicht möglich.“ Das neue Zugkonzept könne den Pendlern „die größten Ängste und Sorgen nehmen“, befand auch Andrea Wicklein. Sie mahnte jedoch für die Zukunft eine bessere Informationspolitik an, um „Frustration und Verunsicherung bei den Bürgern zu vermeiden“. jaha

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