
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Penthouse statt Lauben
Am Horstweg entstehen auf einer ehemaligen Kleingartenanlage mehr als 100 Wohnungen
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Babelsberg - In Babelsberg nimmt ein neues Wohnungsbauprojekt auf dem Gelände einer ehemaligen Gartensparte Gestalt an: Am Horstweg entstehen derzeit gut 100 neue Wohnungen in Geschossbauweise und 18 Doppelhäuser. Am Freitag wurde für das erste Gebäude das Richtfest gefeiert. Elf Wohnungen sollen im August in dem dreigeschossigen Bau mit Tiefgarage und Penthouse im Dachgeschoss bezogen werden, wie Bauherr Hans-Joachim Funk sagte. 3,5 Millionen Euro hat der Unternehmer aus dem schleswig-holsteinischen Dassendorf investiert.
Der Bau am Horstweg sei für ihn die Premiere in Potsdam. Bisher habe er überwiegend Projekte in Norddeutschland realisiert, die er zum Teil auch selbst vermiete. Der Bau am Horstweg sei nicht unproblematisch gewesen: Die Baugenehmigung sei spät erteilt worden. Außerdem musste auf der gesamten Fläche 1,50 Meter tief Torf ausgehoben werden. „Aus der Ferne betrachtet hat Potsdam einen Promibonus“, so Funke. Er sei gespannt, wie sich das bei der Vermarktung auswirke. Zwei Wohnungen seien bereits verkauft, für weitere laufen die Verkaufsgespräche, hieß es. Auf einem Schild am Baustellenzaun wird eine 92 Quadratmeter große Dreizimmerwohnung für knapp 300 000 Euro angeboten. Die Zwei- und Dreizimmerwohnungen mit Größen zwischen 65 und 126 Quadratmetern haben nach Südwesten gerichtete Balkone beziehungsweise Terrassen.
Von dort hat man derzeit noch einen freien Blick über die angrenzenden Kleingartenanlagen und die dahinter verlaufende Nuthestraße bis zum Schlaatz. In den nächsten zwei Jahren sollen in der Nachbarschaft jedoch weitere Häuser entstehen. So sollen die 18 Doppelhaushälften ähnlich den Projekten in der Webergasse und der Prager Straße als Bauherrengemeinschaften entwickelt werden. „Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht“, so Rainer Baatz, Chef des verantwortlichen Entwicklungsträgers Stadtkontor. Es gebe bereits Interessenten. Auch der geplante Bau eines Fünfgeschossers mit etwa 90 Wohnungen für Studenten mache Fortschritte. Die Fläche sei bereits verkauft und das Vorhaben im Gestaltungsrat vorgestellt worden. 2016 könnte der Bau fertig sein, der das gesamte Areal auch gegen den Lärm des stark befahrenen Horstwegs abschirmen soll. Nicht zu sehen, aber bereits fertig sei hingegen die unterirdische Erschließung des Grundstücks, sagte Baatz.
Mit den Neubauten gehe die seit 18 Jahren andauernde Entwicklung des insgesamt 76,6 Hektar großen Sondergebietes an der Nuthestraße zwischen Wetzlarer Straße und Horstweg ihrem Ende entgegen. Zusammen mit dem angrenzenden Sanierungsgebiet wurden in 20 Jahren gut 50 Millionen Euro aus Fördermitteln von Land und Bund bereitgestellt. Die Stadt Potsdam hat darüber hinaus rund zwölf Millionen Euro eingesetzt.
Derzeit läuft noch die Straßensanierung in der Schulstraße, wo der neue Straßenbelag aufgebracht wird und die Gehwege saniert werden. Zuvor waren neue Rohrleitungen verlegt worden. Im Mai soll alles fertig sein. Für den Straßenbau und die Regenentwässerung werden dort 800 000 Euro ausgegeben. Ebenfalls im Gang ist die Sanierung der Semmelweisstraße: Sie bekommt auf einer Breite von 4,10 Metern ein neues Pflaster und zwei Meter breite Gehwege. Stellplätze für 79 Autos soll es nach der Sanierung geben. Die Energie und Wasser Potsdam verlegt neue Leitungen für Schmutz- und Trinkwasser – alles zusammen kostet 1,6 Millionen Euro.
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