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Landeshauptstadt: Per Pedales durch den Welterbepark

Von der Schiebe- zur Fahr-Strecke: Neue Schilder der Schlösserstiftung in den Welterbe-Parks

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Per Pedales durch den Welterbepark – dieser Wunsch vieler Potsdamer geht zu Ostern in Erfüllung. Bereits am 23. Januar hatte der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), Hartmut Dorgerloh, eine Allgemeinverfügung erlassen, worauf das Fahrradfahren auf Wegen erlaubt wird, auf denen es bislang verboten war. Kurz vor den Osterfeiertagen hat die Stiftung nun Schilder an den drei betreffenden Parks – Sanssouci, Neuer Garten und Park Babelsberg – angebracht, die über die neuen Möglichkeiten für Radfahrer informieren. Gartendirektor Michael Rhode erklärte gestern vor Journalisten, die Stiftung habe im vergangenen Jahr lange Gespräche mit den Bürgerinitiativen gehabt. „Wir haben deren Wünsche und Beweggründe verstanden“, sagte Rhode.

Mit Aktionen und Protesten hatten sich Potsdamer Bürger für eine Lockerung der Parkordnung eingesetzt. Schlösserchef Dorgerloh verwies stets auf den Auftrag der Stiftung, das Welterbe für spätere Generationen zu bewahren, versprach aber ein Entgegenkommen. Ein gewisses Eskalationspotential hatten zwischenzeitlich ein Massen-Picknick gegen die Parkordnung auf einer Wiese im Park Sanssouci sowie eine Auseinandersetzung des prominenten Potsdamer Modeschöpfers Wolfgang Joop mit den Parkwächtern.

Die zunächst bis Ende 2009 von Rhode so benannten „Kompromisse“ sehen im Detail so aus: Das Fahrradfahren im Park Sanssouci ist erlaubt auf dem Ökonomieweg vom Grünen Gitter zum Neuen Palais und auf dem großen gepflasterten Platz zwischen den Communs und dem Neuen Palais, auch „die Mopke“ genannt; auf der direkten Verbindung von Ökonomieweg zur Lennéstraße (Kuhtor) sowie auf der Verbindung von Nord- und Südtor am Neuen Palais. Ausschließliche „Fahrrad-Schiebestrecke“ bleibt die direkte Verbindung vom Ökonomieweg über den „Affengang“ zur Lennéstraße.

Im Neuen Garten ist das Radfahren erlaubt auf dem Ökonomieweg vom Haupteingang an der Alleestraße bis Meierei, auf der direkten Verbindung vom Cecilienhoftor zum Schloss Cecilienhof, auf der direkten Verbindung vom Albrechtstor zumÖkonomieweg und auf dem Uferweg am Jungfernsee von der Schwanenallee bis zur Meierei, der bislang lediglich Schiebestrecke war. Rhode kündigte den Ausbau des 1,7 Kilometer langen Uferweges am Jungfernsee mit einer strapazierfähigeren Decke an. Ausschließliche Schiebestrecke im Neuen Garten bleibt die Verbindung vom Haupteingang an der Alleestraße zum Eingang an der Gotischen Bibliothek. Dem Gartendirektor zufolge werde zusammen mit der Stadt Potsdam noch geprüft, wo entlang künftig alternativ zur sehr engen Straße Am neuen Garten eine Fahrradstrecke zum Treffpunkt Freizeit führen könnte. Bis zur Entscheidung bleiben die Barrieren am Eingang Gotische Bibliothek erhalten. Mit Spannung erwartet war auch die Regelung für den Park Babelsberg: Hier öffnet die Stiftung den „Drive“ vom Havelhaus einschließlich des Zuwegs zum Strandbad bis zum Pförtnerhaus II.Radfahren ist auch erlaubt auf dem Ökonomieweg vom Eingang Mühlentor bis zur Parkbrücke einschließlich des Zuwegs zum Strandbad. Die Schiebestrecke vom Kleinen Schloss bis zur Parkbrücke ist aufgehoben.

Zudem weist die Stiftung neue Liegewiesen aus: auf der Marstallkoppel im Park Sanssouci, im Neuen Garten auf der Wiese östlich des Grünen Hauses und im Park Babelsberg am Ufer zwischen Strandbad und Kleines Schloss. Guido Berg

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