Von Henner Mallwitz: „Perfekte Werbung für unseren Sport“ Vier Potsdamer fahren bis jetzt zur Triathlon-WM
Nach dem Rennen der Weltcup Super Serie am Wochenende in Hamburg war Triathlon-Coach Ron Schmidt noch gestern die abgefallene Anspannung anzumerken. Ebenso die Freude über die Ergebnisse, mit denen seine Schützlinge von der Alster heimkamen.
Stand:
Nach dem Rennen der Weltcup Super Serie am Wochenende in Hamburg war Triathlon-Coach Ron Schmidt noch gestern die abgefallene Anspannung anzumerken. Ebenso die Freude über die Ergebnisse, mit denen seine Schützlinge von der Alster heimkamen. „Eine perfekte Show mit rund 400 000 Zuschauern, eine perfekte Werbung für unseren Sport, für unsere Stadt – einfach eine ganz tolle Leistung“, schwärmte der Erfolgs-Trainer, der am Streckenrand seine Stimme nicht schonte. So wie Nils Frommhold, gestand er gestern ein, habe er noch nie einen Athleten angeschrien.
Aber der verbale Tritt in den Allerwertesten verfehlte seine Wirkung nicht. Frommhold wusste, dass er nur mit einem Platz unter den besten 25 Triathleten das Ticket zu den U 23-Weltmeisterschaften an der australischen Gold Coast lösen konnte. Und er war fertig, die Schmerzen beim Laufen waren kaum noch zu ertragen. „Da musste ich ihn einfach wachrütteln und ihm Kraft geben“, sagt Schmidt. Dann die Unsicherheiten nach dem Zieleinlauf. Von Platz 28 sprachen einige im VIP-Zelt, „und auch ich wusste zuerst nicht, wo ich nun gelandet bin“, sagte Frommhold. Das Internet war am schnellsten und gab Platz 25 für den blonden Hünen aus dem Luftschiffhafen aus. Umarmen, Freudentränen.
Dazu die Freude über die Leistung Christian Prochnows, der eigentlich gar nicht starten sollte. Lange Zeit führte der Potsdamer das Feld an, bis am Ende die Kräfte fehlten. Als 14. war er gleichzeitig viertbester Deutscher und sicherte sich damit seinen Platz unter den 20 besten Triathleten der Welt.
Auf eine WM-Teilnahme verzichtet der Olympia-15. von Peking in diesem Jahr zwar – dafür ist das Potsdamer Zeppelin-Team bis jetzt aber bereits mit vier Athleten in „Down Under“ am Start. Neben Nils Frommhold werden in der U 23 auch Alena Stawczynski und Gregor Buchholz, der als Welt- und Vizeweltmeister einen Freifahrtschein nach Australien hat, an den Start gehen. Im Juniorenbereich geht mit Stefan Zachäus ein weiterer Zeppelin an der Goldenen Küste auf die Strecke.
Mit etwas Glück vergrößert sich die Potsdamer Fraktion sogar noch. Sowohl bei den männlichen als auch bei den weiblichen Junioren werden am Sonntag bei den Deutschen Nachwuchs-Meisterschaften im saarländischen Merzig die beiden letzten WM-Tickets vergeben. Aus Potsdamer Sicht haben dabei Maximilian Molka als C-Kader, Steven Jentsch, der beim 3. Nachwuchs-Cup in Braunschweig die Qualifikation zur Junioren-WM verpasste, und Rabea Ludwig, die in Braunschweig Dritte wurde, die besten Chancen. „Wie auch immer – wir haben unser Soll schon jetzt übererfüllt“, sagt Schmidt.
Seine WM-Kader haben nun allein Australien im Blick. Während sich Zachäus in Saarbrücken zwei Wochen lang intensiv vorbereitet, steht für die anderen drei ein Trainingslager in Kärnten an.
Henner Mallwitz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: