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Emissionshandel laut PIK primär für Klimaschutz

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Der Europäische Emissionshandel zum Klimaschutz könnte Ausgangspunkt für ein globales Handelssystem mit Emissionsrechten werden. Das geht aus einem Gutachten hervor, das vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) nun vorgelegt wurde. Das Gutachten ist im Auftrag des Auswärtigen Amtes erstellt worden. Würden andere Handelssysteme mit dem europäischen verbunden, könnten die europäischen Unternehmen im Idealfall Geld sparen, sagte Ottmar Edenhofer, Chefökonom am PIK und Autor des Gutachtens. Auch macht das Gutachten deutlich, dass ein einheitlicher Emissionspreis Wettbewerbsverzerrungen zwischen den verbundenen Regionen beseitigen würde.

Die Europäische Union hat sich bereits darauf festgelegt, bis 2020 den CO2-Ausstoß um mindestens 20 Prozent unter den Wert von 1990 zu bringen. Eine transatlantische Kooperation würde den Markt vergrößern und vor allem die Liquidität erhöhen, so Edenhofer. Ziel sei es, die 20-Prozent-Marke kostengünstiger und ohne Wettbewerbsnachteile für europäische Unternehmen zu erreichen. Letztlich solle der Emissionshandel weltweit ausgeweitet werden. Was allerdings noch mehrere Jahrzehnte dauern dürfte.

Das Emissionshandelssystem in der Europäische Union besteht seit 2005. Ziel ist es, die Menge von Emissionen klimaschädlicher Gase wie Kohlendioxid zu begrenzen und Firmen für diese Menge Verschmutzungsrechte zuzuteilen. Wer mehr Klimagase erzeugt, muss Rechte hinzu kaufen, hat er welche übrig, kann er sie verkaufen. Bislang funktioniert das EU-System allerdings noch nicht, vor allem, weil die Regierungen zu viele Zertifikate ausgegeben haben und deshalb kein Anreiz zum Handeln bestand. Ab 2008 sollen die Regeln deutlich verschärft werden.

Der Emissionshandel ist laut Edenhofer das wirksamste System für den Klimaschutz. Es müssten aber noch mehr Sektoren wie etwa der Verkehr in den Handel aufgenommen und bei der Ausweitung auf die USA noch zahlreiche Details geklärt werden. Das europäische System könne bei allen Mängeln aber einen Kern bilden, an den andere Staaten andocken können. Die Nicht-EU-Staaten Norwegen und Schweiz könnten dies als nächstes tun, hieß es. Die Verknüpfung von Emissionshandelssystemen ermögliche Vorreitern des Klimaschutzes, ihre Reduktionsziele mit maximaler Effizienz zu erreichen, so das Gutachten.

Dass Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) im August nach Kalifornien reisen wird, um mit dem klimapolitisch aktiven Gouverneur Arnold Schwarzenegger zu verhandeln (PNN berichteten), begrüßt Ottmar Edenhofer. „Wenn Außenminister Steinmeier mit dem kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger über eine transatlantische Kooperation beim Emissionshandel spricht, dann ist das aus der Sicht der globalen Klimapolitik ein enormer Schritt nach vorn“, so der Ökonom des PIK. „Diese Gespräche könnten eine starke Signalwirkung auf die nationale Gesetzgebung der USA haben“, so die Einschätzung von Ottmar Edenhofer. Jan Kixmüller

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