zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Peter Schüler folgt Horst Mentrup Synagogen-Bauverein hat neuen Vorsitzenden

Innenstadt - Peter Schüler (Bündnisgrüne) ist neuer Vorsitzender des Potsdamer Synagogenbauvereins. Der Rechtsanwalt und Stadtverordneten-Präsident folgt Horst Mentrup (SPD), der nicht mehr kandidierte.

Stand:

Innenstadt - Peter Schüler (Bündnisgrüne) ist neuer Vorsitzender des Potsdamer Synagogenbauvereins. Der Rechtsanwalt und Stadtverordneten-Präsident folgt Horst Mentrup (SPD), der nicht mehr kandidierte. Nach Ablehnung der Aufnahme von 83 Antragstellern in den Bauverein, die den vom Verein favorisierten Synagogenentwurf von Jost Haberland kritisieren (PNN berichteten), hatten die Altmitglieder aus den eigenen Reihen einen neuen Vorstand gewählt. Wie der Verein gestern mitteilte, standen sieben Kandidaten zur Wahl. Für den Vorstand werden laut Satzung fünf Mitglieder gewählt, je einer wird von der Jüdischen Gemeinde Potsdam und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Brandenburg in den Vorstand entsandt. Mit Peter Schüler, Hans-Jürgen Schulze-Eggert, Renée Röske (SPD) und Jevgeni Kutikov stellten sich vier der fünf amtierenden Vorstandsmitglieder erneut zur Wahl. Zur Wahl vorgeschlagen wurden von der Mitgliederversammlung außerdem Pfarrer Bertram Althausen, der Historiker Olaf Glöckner und der Unternehmer Christian Rüss. Laut Bauverein erzielte Peter Schüler das beste Ergebnis. Er erhielt 53 von 59 möglichen Stimmen. Röske erhielt 51, Kutikov 50, Schulze-Eggert 48 Stimmen. Mit einem Wahlergebnis von 41 Stimmen wurde der Potsdamer Historiker Olaf Glöckner als neues Mitglied in den Vorstand gewählt. Auf Rüss entfielen 18, auf Althausen 15 Stimmen.

Den Antrag auf Aufnahme von 83 neuen Mitglieder hatte der Rabbiner der Synagogengemeinde Nachum Presman gestellt, der Mitglied des Bauvereins ist, aber den Haberland-Entwurf ablehnt. Der Vereinsmitteilung zufolge habe „eine große Mehrheit“ von 59 der 73 anwesenden Mitglieder dafür votiert, der neue Vorstand solle über die Aufnahme entscheiden. Neun stimmten dagegen, fünf enthielten sich. In der Mitteilung heißt es: „Die Mitgliederversammlung verband mit dem Auftrag die Empfehlung, die Vielfalt des jüdischen Lebens in Potsdam zu berücksichtigen.“ Zudem hätten die Mitglieder erneut für den bereits in der vergangenen Vollversammlung gefassten Beschluss für die Umsetzung der Entwürfe von Jost Haberland gestimmt.

Ud Joffe, Vorsitzende der Synagogengemeinde, wirft dem Vorstand um Peter Schüler vor, die Vereinsmitglieder, die mehrheitlich aus russischen Auswanderern der Jüdischen Gemeinde Potsdam bestehen, wahrheitswidrig über die Absichten der Entwurfskritiker informiert zu haben. Diese hätten keineswegs die Absicht, die Synagoge zu verhindern. Jeder der 83 Antragsteller habe seinem Aufnahmeantrag ein Schreiben beigefügt, wonach er die Vereinssatzung achten wolle. Laut Satzung ist es das Ziel des Vereins, in Potsdam eine Synagoge mit Gemeindezentrum zu bauen. „Dazu stehen wir alle“, sagte Joffe gestern den PNN. Kritisiert werde aber das auf mehrere Büros und einem als zu klein empfundenen Gebetssaal ausgerichtete Raumkonzept der Synagoge. Noch am Donnerstagabend hatte Peter Schüler den abgewiesenen Kritikern des Haberland-Entwurfes zugerufen, die Vereinssatzung werde „demnächst“ geändert. Die Sprachregelung des Vorstandes lautet hierzu: Der Vereinszweck habe sich auf den Architektur-Entwurf Jost Haberlands „konkretisiert“. gb

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })