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Wer kommt nach Matthias Klipp?: Peter Schüler will Baudezernent werden

38 Kandidaten wollen Nachfolger des Ex-Baudezernenten Matthias Klipp werden. Nun bringt sich sein Grünen-Parteifreund Peter Schüler in Stellung.

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Potsdam - Für die Nachfolge des abgewählten Baudezernenten Matthias Klipp bringt sich dessen Grünen-Parteifreund Peter Schüler in Stellung. Den PNN bestätigte der Anwalt für Bau- und Mietrecht, Jahrgang 1952, seine Bewerbung. Details zu seinen Beweggründen wollte er nicht nennen. Schüler ist langjähriger Chef der Rathausfraktion der Grünen, die mit SPD und CDU/ANW in einer Rathauskooperation die Mehrheit der Stadtverordneten bilden.

Der Jurist gehört damit zu den 38 Kandidaten, die sich für die Nachfolge Klipps beworben haben, der im vergangenen November wegen einer Affäre um sein zu groß geplantes Privathaus abgewählt worden war. Hinter vorgehaltener Hand sorgte seine Bewerbung am Mittwoch selbst bei Kollegen in der Kooperation für Überraschung – und Skepsis. „Aus fachlicher Sicht ist das aussichtslos“, hieß es etwa unter Verweis auf die fehlende Verwaltungserfahrung von Schüler. Erinnert wurde auch an seine mehrfach kritisierte Sitzungsführung der Stadtverordnetenversammlung, deren Vorsitzender er zwischen 2008 und 2014 war. Auch die Opposition kündigte ihren Widerstand an. Linke-Kreischef Sascha Krämer erklärte, das Parteibuch könne keine Qualifikation für das Amt des Beigeordneten sein. Und weiter: „Ich hoffe, Herr Schüler, der maßgeblich Herrn Klipp mit gestürzt hat, ist nicht allzu traurig, wenn er Stadtverordneter bleibt.“ Zum Baudezernat gehören so wichtige Bereiche wie die Stadt- und Verkehrsplanung, die Bauaufsicht oder das Denkmalschutzamt.

Keine Tricksereien

Die Bewerbungsfrist für den Posten des Baudezernenten war Ende März abgelaufen. Die Bewerbungen werden aktuell von dem renommierten Personalberatungsbüro Kienbaum gesichtet, das eine Vorauswahl trifft. Aus diesem Kreis empfiehlt dann Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) – nach Beratung mit den Fraktionen – einen Kandidaten zur Wahl durch die Stadtverordneten. Jakobs sagte vor den Stadtverordneten, Tricksereien seien ausgeschlossen. Es gehe um die fachliche Eignung und um die Frage, ob eine Mehrheit der Stadtverordneten auch für die Bewerber votiere. „Es gibt kein erstes Zugriffsrecht“, so Jakobs. Eine Bewerbung stehe jedem frei. Unter anderem hatte auch der frühere Oberbürgermeisterkandidat Jürgen „Lupo“ Rohne sein Interesse an Klipps früherem Amt bekundet.

Besetzt werden muss auch der Posten der Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger (parteilos), die im August in vorzeitigen Ruhestand geht. Hier gibt es 42 Bewerber, darunter der Potsdamer SPD-Partei und -fraktionschef Mike Schubert, der im Innenministerium als Referatsleiter im Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen tätig ist. Noch vor der Sommerpause sollen die favorisierten Kandidaten feststehen. 

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