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Potsdam: Pferdeknacker sind der Renner

Wo früher Potsdams Rossschlächter arbeitete, serviert Mareike Metz Pferdespezialitäten: ein Besuch in der Kneipe „Zum Fass“.

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Potsdam - Die Bouletten hat Mareike Metz vorsichtshalber gleich aus dem Sortiment genommen. „Damit ich nicht darauf sitzen bleibe“, sagt die Potsdamer Gastronomin. Die Nachrichten über Pferdefleisch in Lasagne-Hack oder Döner, die in den vergangenen Tagen republikweit für einen Aufschrei gesorgt haben, haben die Betreiberin der Innenstadt-Kneipe „Zum Fass“ unruhig werden lassen. Nicht etwa, weil sie ihre Gäste vor möglichem Pferdefleisch im Essen schützen wollte.

Denn Pferdefleisch ist bei Mareike Metz garantiert drin. Im Gegensatz zur Lasagne oder dem Döner steht das aber auch außen drauf. Zwei Tafeln vor der Gaststätte in der Charlottenstraße 22 werben unter anderem für Pferderoulade mit Rotkohl und Kartoffeln – eine Portion kostet 10,80 Euro – oder für ein Pferdegulasch – 9,50 Euro. Die aktuellen Diskussionen, sorgte sich die Wirtin, könnten ihr trotzdem Gäste abspenstig machen. Und das, wo es in der Charlottenstraße wegen der andauernden Bauarbeiten momentan ohnehin nicht besonders gut läuft (PNN berichteten). Aber die Befürchtungen waren bislang unbegründet: „Am Freitag sind sogar neue Gäste gekommen, die extra Pferdefleisch probieren wollten“, erzählt Mareike Metz.

In ihrem Gasthaus hat das Tradition. In dem Barock-Bürgerhaus war schon vor dem Zweiten Weltkrieg eine Rossschlächterei untergebracht. Die Großeltern der heutigen Wirtin – Richard und Liselotte Denkewitz – kauften den Betrieb nach dem Krieg. Damals war Pferdefleisch die billigere Alternative zum Rind, erzählt die runde Frau mit dem blonden Kurzhaarschnitt.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der DIENSTAGAUSGABE DER POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN.

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