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Der Zaun soll weg, das fordert die Bauverwaltung.

© A. Klaer

Welterbepark in Potsdam kann saniert werden: Pfingstberg: Politik billigt Kompromiss

Die meisten Stadtverordneten stimmten dem Kompromiss im Pfingstberg-Streit zu. Neben kritischen Stimmen wird der Beschluss aber auch gelobt.

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Potsdam - Gegen das Votum der linken Opposition haben die Stadtverordneten im Potsdamer Hauptausschuss einem Kompromiss im Streit um den Welterbe-Park am Potsdamer Pfingstberg zugestimmt. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sprach noch in der Sitzung von einem teils „schmerzlichen Kompromiss“ – allerdings habe die Stadt in den knapp zwei Jahre laufenden Verhandlungen zur Zugänglichkeit des denkmalgeschützten Parks „viel erreicht“.

Für Potsdam könne ein kostbares und einmaliges Unesco-Welterbe zurückgewonnen werden, betonte Hartmut Dorgerloh, der Generaldirektor der Schlösserstiftung, in einer nach dem Beschluss versendeten Mitteilung der Stadt. Die Kosten für die denkmalgerechte Sanierung des verwilderten Parks der Villa Henckel und der extrem maroden Villa Schlieffen in Höhe von mindestens 1,8 Millionen Euro trägt der Vorstandschef des Medienkonzerns Axel Springer, der Wahlpotsdamer Mathias Döpfner. Auch die Pflegekosten für den Park übernimmt er – und den Betrieb der Villa Schlieffen, wo Kunst gezeigt werden soll.

Der größere Teil des Parks soll tagsüber zugänglich sein

Im Gegenzug erhält Döpfner 13 000 Quadratmeter Park an seiner Villa Henckel, die vom öffentlichen Bereich getrennt und ihm 40 Jahre zur Nutzung überlassen werden. Der größere Teil des Parks – 47 000 Quadratmeter – soll am Tage zugänglich sein. Döpfner erklärte in der Mitteilung: „Ich freue mich, dass eine Lösung gefunden wurde, die von allen Beteiligten mitgetragen werden kann.“ Die Stadt betonte, nun sei eine „bebauungsplankonforme Lösung“ möglich.

Entzündet hatte sich der Streit vor allem an einem Bauzaun, der seit 2014 das vorher frei zugängliche Areal aus Sicherheitsgründen absperrt. Dieser Zaun soll je nach Baufortschritt sukzessive zurückgebaut werden, so die Stadt. Während der Sanierungszeit werde aber der Hauptweg des Parks die meiste Zeit für die Öffentlichkeit nicht begehbar sein, sagte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann. Für die Sanierung hat Döpfner sechs Jahre Zeit. Danach ist für den Park ein Zaun nach historischem Vorbild mit mindestens vier Eingängen geplant. (mit dpa)

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