zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Pflege bei „Gutenberg“

Sterbebegleitung und Kurzzeitpflege bei Diakonie

Stand:

Innenstadt - Die Diakonie-Pflege Potsdam-Nord hat ihr Haus „Gutenberg“ für die Kurzzeitpflege eröffnet. Im ehemaligen Haus der Generationen in der Gutenbergstraße stehen dafür auf zwei Etagen 550 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. „Gegenüber unserer bisherigen Einrichtung in einem Gebäude auf dem Universitätscampus in Golm wurden die Bedingungen für Personal und Gäste entschieden verbessert“, sagte Dieter Dahlke, der Leiter der Diakonie-Pflege.

Die Flächen für die Kurzzeitpflege habe sich mehr als verdoppelt. Zudem gebe es großzügige, jedem Zimmer zugeordnete Nasszellen mit stufenlos befahrbarem Duschplatz, rollstuhlunterfahrbare Waschtische, einen Gemeinschaftsraum mit neuem Mobiliar, Sitzecken in den Fluren und im Hof eine Grünfläche. Für diesen den Richtlinien für Krankenhäuser und Altenheime entsprechenden Ausbau hat der Eigentümer des Gebäudes, die Wohnungsbaugesellschaft Semmelhaack, nach einem Projekt des Potsdamer Architekturbüros Redlich gesorgt. Das neue Domizil für Kurzzeitpflege kann von Pflegebedürftigen im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt bis zu vier Wochen in Anspruch genommen werden. Ebenso in Krisensituationen, wenn häusliche Pflege beispielsweise wegen Wohnungssanierung vorübergehend nicht möglich ist oder die Angehörigen einmal Urlaub machen wollen. Die Pflegekasse zahlt dafür einen Festbetrag, darüber hinaus wird ein Eigenanteil berechnet.

Die Gäste werden von einem Team aus ausgebildeten Pflegekräften und Hauswirtschaftspersonal rund um die Uhr betreut. Aufgenommen werden auch Krebs- und andere Schwerstkranke sowie an Demenz Leidende. Darüber hinaus wird in Zusammenarbeit mit der Hospizbewegung eine Sterbebegleitung angeboten. Als zusätzliche Angebote werden Ergo- und Physiotherapie, Logopädie, Beratungen und Seelsorge vermittelt. Bemerkenswert ist, dass trotz der wesentlich erweiterten Fläche weiterhin lediglich 18 Gäste (nur einer mehr als in Golm) aufgenommen werden und auch der zu zahlende Eigenanteil bisher stabil gehalten wurde. Damit folge man auch den Bedingungen des Marktes, die sich aus dem Wettbewerb zwischen den Anbietern der Kurzzeitpflege ergeben, erklärte Dahlke.

Der seit 1994 in der Einrichtung tätige Pfleger Konrad meint, nun müsse das soeben eröffnete neue Haus „eine Seele bekommen“. Dazu tragen, obwohl die Kurzzeitpflege ja in die Stadtmitte umgezogen ist, nach wie vor Mitglieder der Kirchengemeinden aus dem Potsdamer Nordraum bei. Sie bieten den Gästen Beschäftigung, so gemeinsames Singen, und Gespräche an. Viel Wert legt der Pfleger auch auf die „Biografie-Arbeit“, denn in den persönlichen Schicksalen lägen oft die Wurzeln für das Verhalten der Gäste, auf das sich die Pfleger einstellen müssten.Erhart Hohenstein

Die Geschäfts-und Beratungsstelle der Diakonie-Pflege Potsdam-Nord e.V. ist weiter in Potsdam-Eiche, in der Kaiser- Friedrich-Straße 102. Geöffnet ist montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr. Telefon: 7307166 oder -168.

Erhart Hohenstein

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })