Landeshauptstadt: Pionierhaus fertig saniert
Kinder- und Jugendeinrichtung Treffpunkt Freizeit wird nach vier Jahren Bauzeit offiziell übergeben
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Nauener Vorstadt – „Eigentlich können wir erst jetzt wieder richtig loslegen“, sagt Elisabeth Tänzler. Die Pädagogische Leiterin des Malteser-Treffpunktes Freizeit am Neuen Garten ist sichtlich glücklich, dass die vierjährige Bauzeit mit den vielen Umzügen und Unannehmlichkeiten nun endlich vorbei ist.
Mit einem großen Familienfest und einem Tag der offenen Tür soll die Übergabe am Sonnabend, dem 2. September, ab 14 Uhr stattfinden. „Wir laden alle Potsdamer ein, sich diese im Land Brandenburg einmalige Kinder- und Jugendeinrichtung anzusehen und mit uns zu feiern.“ Musik und Tanz auf der Außenbühne, Spiel und Spaß im und am Haus, kreative Bastelangebote, Info-Stände, Führungen durch das Haus und eine kulinarische Versorgung dürften viele Potsdamer, die das alte „Pionierhaus“ noch aus eigenem Erleben können, an diesem Tage zum Neuen Garten locken. Sehenswert ist der Park mit seinen schönen alten Bäumen, der sich wenige Meter vom Heiligen See entfernt bis zu den im hellen Farbton verputzten Gebäuden des Treffpunktes erstreckt.
Mit den unzulänglichen Räumlichkeiten des früheren Pionierhauses hat der Malteser-Treffpunkt nichts mehr zu tun. „Wir hatten nicht mal eine Dusche“, sagt Dieter Schubert, verantwortlich für den Sport, und zeigt voller Freude die Turnhalle mit ihren benachbarten Sanitäreinrichtungen. Ballsichere Fenster und ein Paneel aus Dämmstoff gehören zur Ausstattung der Halle ebenso wie eine steile Kletterwand.
Fünf pädagogische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kümmern sich um die Kinder, dazu kommen zwei technische Kräfte sowie Praktikanten und Zivildienstleistende. Selbst Jugendliche, die zu gemeinnütziger Arbeit „verurteilt“ sind, leisten hier ihre Stunden ab.
Elisabeth Tänzler hält eine 45-seitige Broschüre in der Hand. „Die ist druckfrisch und enthält unser Programm für die nächsten Monate. Von Kunst und Kultur über Werkstattangebote bis zum Sport und generationsübergreifenden Veranstaltungen reicht die Palette. „Wir streben ein möglichst vielfältiges Programm an und wollen nicht nur ein Kinder- sondern auch ein Familienzentrum sein“, sagt die Pädagogische Leiterin. Ahnenforschung und Mineralogie, Amateurfunken und Musiktheater sind einige der Angebote. Es gibt eine Foto-Arbeitsgemeinschaft, eine Hörspielwerkstatt und einen Mathe-Club. Eltern und Erzieher können ihre Englisch-Kenntnisse auffrischen, Kinder für Kinder lesen und die Älteren in die „Partnerschule“ gehen. Die Aufzählung ließe sich fortsetzen, es scheint für jeden Anspruch etwas dabei zu sein.
Im Sekretariat der Pädagogischen Leiterin hängt ein schlichtes Holzkreuz, die Wände zieren biblische Darstellungen. Wirkt sich der katholische Träger der Einrichtung, die Malteser Werke GmbH, selektiv auf die Beschäftigen und die Teilnehmer aus? Sowohl Tänzler als auch Schubert betonen, dass die konfessionelle Bindung für die Arbeit im Treffpunkt Freizeit keinerlei Rolle spielt. Das Haus sei für alle offen, zumal der Betrieb vom Jugendamt der Stadt finanziell erheblich bezuschusst werde. Natürlich sei eine so großen Einrichtung kostspielig, daher werde angestrebt, durch Vermietung die Einnahmeseite zu verbessern. So erfreue sich der variabel gestaltbare Saal mit seiner Innen- und Außenbühne zunehmender Beliebtheit bei Fremdnutzern.
Günter Schenke
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