Landeshauptstadt: Pisa-Siegerland muss privatisieren
Kita-Erfahrung in finnischer PartnerstadtIch bin Erzieherin in einer Kita am Schlaatz. Ich war für zwei Wochen in Potsdams finnischer Partnerstadt Jyväskylä, um mich über die Vorschulbildung, die Integration von behinderten und Kindern aus Migrantenfamilien zu informieren.
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Kita-Erfahrung in finnischer Partnerstadt
Ich bin Erzieherin in einer Kita am Schlaatz. Ich war für zwei Wochen in Potsdams finnischer Partnerstadt Jyväskylä, um mich über die Vorschulbildung, die Integration von behinderten und Kindern aus Migrantenfamilien zu informieren. Ich war privat in einer Familie untergebracht. Ihr Arbeitsplatz, die Kindertagesstätte „Mäki Matti“, war auch mein Arbeitsbereich. Ihre Gruppe hat 25 Kinder. Zwei Vorschulpädagogen, eine Kinderpflegerin und drei Praktikanten (vom Arbeitsamt zugeteilt ) stehen zur Verfügung.
Die Vorschullehrer sind für pädagogische Organisationen, wie Morgen- und Mittagskreis, täglich wechselnde Lernangebote, pädagogische Förderungen, Beobachtungen und Dokumentationen zuständig. Das Pflegepersonal und die Hilfskräfte betreuen die Kinder mit Handreichungen, Hilfestellungen und übernehmen zeitweise die Aufsicht. Ich besuchte auch eine Integrationstagesstätte. Viele Gespräche und ausreichend Anschauungsmaterial bilden dort die Grundlage. Zu jedem Gruppenraum gehört eine Küchenzeile, in der lebenspraktisch gearbeitet wird. Behinderte Kinder werden integrativ und individuell gefördert. Die personellen und räumlichen Bedingungen verdeutlichten mir den Stellenwert, den die Bildung im Pisa-Test-Siegerland genießt. Ich war in einer Zeit des Umbruchs dort: Die Stadt muss sparen, Betriebe schließen, Steuergelder fehlen. Die Kitas gehören noch zur Kommune. Aber man überlegt, sie zu privatisieren. Freie Stellen werden nicht mehr besetzt.
Martina Groß, Erzieherin in der Kita Kinderhafen, Potsdam
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