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Landeshauptstadt: Pizza backen in der Holzstadt

Das Bauspiel-Projekt „Stadt der Kinder“ gewinnt drei neue Kooperationspartner dazu

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Selbstgebaute Holzhütten, bunte Stadtwappen, eigene Währung: Die „Stadt der Kinder“, die in diesem Jahr zum siebten Mal im Nuthewäldchen am Schlaatz errichtet wird, ist eine Erfolgsgeschichte: „Als wir damals angefangen haben, waren es etwa 80 Kinder, die in den zwei Wochen die Stadt gebaut und dann darin gelebt haben“, sagt Projektleiterin Anja Petrop, „nun sind es doppelt soviel! Es müsste fast noch eine ,Stadt der Kinder’ geben.“

Ein Erfolg, der nicht nur für Freude sorgt, denn bereits im Vorjahr ist die Organisation an eine „Obergrenze“ gestoßen, so Petrop. Für Entlastung werden dieses Jahr drei neue Kooperationspartner sorgen, die das Team von 40 bis 50 erwachsenen Helfern, die den Kindern beim Bau und Betrieb der Holzstadt helfen, verstärken: Way Out Potsdam e.V., Fairwiese e.V. und Juventas Crew Alpha e.V. (JCA).

„Die ‚Stadt der Kinder' ist ein sehr gutes Projekt im Schlaatz, das wir gerne mitfördern wollen“, sagt Sozialpädagoge Steffen Heise vom JCA. Der auf Fußball, Volleyball, Kickboxen und Tischtennis konzentrierte Sportverein hat sich 2010 auf Eigeninitiative von Jugendlichen aus dem Jugendclub Alpha am Schlaatz gegründet. Der etwa 50 Mitglieder starke Verein hat bereits zwei Fußballmannschaften – Freizeitliga und dritte Kreisklasse – aufgestellt und wird in der Stadt der Kinder nicht nur für Sport, Spiel und Bewegung sorgen, sondern auch die Olympiade mitgestalten. Dabei werden meist fantasievolle Disziplinen wie „Teebeutelweitwurf“ und ähnliche Sportarten prämiert, doch Petrop hofft, dass durch das Mitwirken des JCA noch mehr Sport-Equipment als früher zur Verfügung stehen wird.

Way Out Potsdam e.V. kümmert sich seit 2009 um neue Perspektiven für Langzeitarbeitslose und Jugendliche, die in die Kriminalität abgerutscht sind. Petrop lobt vor allem das logistische Know-how des Vereins, der sich bei der „Stadt der Kinder“ Lücken in Organisation und Verpflegung schließen wird.

Die Mitglieder von Fairwiese e.V. sind keine Unbekannten in der „Stadt der Kinder“: Die Bewohner des alternativen Hauswagen-Wohnprojekts auf Hermannswerder haben bereits in der Vergangenheit oft mit angepackt. „Ich freue mich auf das Zusammensein mit den Kindern“, sagt Chica Schmidt von Fairwiese, „wir werden unsere ganze Kraft und Energie in das Projekt stecken.“ Die wird vor allem in der zweiten Woche nach der Errichtung der Stadt gebraucht, wenn die Kinder Berufe ergreifen und ihre Stadt zum Leben erwecken sollen. „Wir haben zum Beispiel einen Italiener bei uns, der den Kindern vielleicht das Pizza backen zeigen will“, sagt Schmidt. Eine gute Idee: Schließlich wird jedes Jahr ein großer Lehmofen in der Stadt gebaut. Neben den drei „Neuen“ kann die „Stadt der Kinder“ aber nach wie vor auf neun weitere Kooperationspartner zählen, unter anderem das Diakonische Werk Potsdam e.V., das Kinder- und Jugendbüro Potsdam und der Kinderclub „Unser Haus“.

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