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Homepage: Plädoyer für die Phantasie Josef Homola ist neuer FH-Honorarprofessor

„Wir sollten jedes Jahr etwas tun, wofür wir gefeuert werden könnten.“ Seinen Satz lässt Josef Franz Homola mit vergnüglichem Lächeln und unkommentiert im Raum stehen.

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„Wir sollten jedes Jahr etwas tun, wofür wir gefeuert werden könnten.“ Seinen Satz lässt Josef Franz Homola mit vergnüglichem Lächeln und unkommentiert im Raum stehen. Mit einem philosophischen Vortrag über die Notwendigkeit von Innovation führte sich der gebürtige Prager am Mittwochabend als neuer Honorarprofessor der Fachhochschule Potsdam ein.

Ob er als solcher wieder gefeuert werden kann, ist unklar. Geldeinbußen wären damit jedenfalls nicht verbunden: Denn, wie FH-Rektor Johannes Vielhaber bei der Ernennung im kleinen Kreis klar stellte, Honorarprofessoren arbeiten „für die Ehre, fürs Vergnügen und nicht für Honorar“. Das komme der Hochschule „in angespannten Zeiten wunderbar entgegen“, freute sich der Rektor über die Personalaufstockung im Fachbereich Architektur und Städtebau.

Homola, 1943 in Prag geboren, studierte dort Architektur, bevor er 1968 nach Deutschland emigrierte. Dort war er zunächst in Berlin, später in München tätig und wechselte bald vom Zeichenbrett zum Projektmanagment. Er habe „die Baubetreuung quasi erfunden“, sagte FH-Honorarprofessor Dieter Stassen in der Laudatio auf seinen neuen Kollegen. Homolas Baumanagement-Unternehmen, das er 1982 gründete – die Arcadis Homola AG –, ist heute mit Büros in Berlin, Dresden, Köln, München und Prag vertreten. Seit 2003 gehört das Unternehmen der Arcadis-Gruppe an. Bereits seit 1999 ist Josef Homola Vorstandsvorsitzender des Consultingunternehmens, das nach eigenen Angaben mehr als 12 000 Mitarbeiter in fast 100 Ländern beschäftigt. Nebenberuflich ist Homola unter anderem Vorstandsmitglied des Deutschen Verbandes der Projektmanager im Bauwesen und Dozent an der Gesamthochschule Kassel. An der Fachhochschule Potsdam unterrichtet Homola bereits seit 2006.

In seiner Antrittsvorlesung schlug Homola in kurzer Zeit einen weiten Bogen zum Thema „Innovation“. Das Thema sei heute ein Schlüsselwort, so Homolas eingehende Feststellung. Zu Recht?, fragte er sich und das Publikum weiter. Als Herausforderungen der Zeit machte er fünf Gebiete aus: Demografie, Umwelt, Globalisierung, Technologie und die Regierungen. Gegen die weltweite Verlagerung von Wirtschaftsmacht in Richtung Indien und China könne man mit guten Ideen ankommen, so seine optimistische These: „Innovation ist der Ausweg.“ Das allerdings erfordere Mut, den selbst große Köpfe in der Vergangenheit nicht aufgebracht haben, erklärte Homola an mehreren Beispielen. So soll der Autopionier Gottlieb Daimler die weltweite Nachfrage nach Fahrzeugen auf „höchstens 5000“ geschätzt haben: Denn mehr Chauffeure gebe es ja gar nicht. „Perfektion ist Zeitlupe, Phantasie ist Lichtgeschwindigkeit“, findet Homola und: „Vorstellungskraft ist wichtiger als Wissen“. Der neue Honorarprofessor sei „ein richtiger Gewinn für die Hochschule“, ist sich Rektor Vielhaber sicher.Jana Haase

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