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An dieser Stelle ist der Neubau einer Synagoge geplant.

© R. Hirschberger/dpa

Synagogen-Verein in Potsdam: Plakat für neue Synagoge ohne Erlaubnis

"Potsdam baut doch eine Synagoge" - dieses Plakat hängt seit Mitte Februar am Standort für die zukünftige Synagoge. Dafür gab es allerdings keine Genehmigung der Stadt - und muss deshalb nun weg.

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Potsdam - Das großformatige Plakat des Synagogen-Fördervereins am Standort der künftigen Synagoge hängt ohne die nötige Genehmigung. Das bestätigte Stadtsprecher Jan Brunzlow am Montag auf PNN-Anfrage. Laut der Werbesatzung für die Innenstadt muss für jedes Plakat mit mehr als einem Quadratmeter Fläche eine Erlaubnis bei der Unteren Bauaufsichtsbehörde beantragt werden. In der Innenstadt mit besonderem Schutzstatus sind auf Antrag Plakate bis zu einer maximalen Größe von maximal zwei Quadratmetern – also vier Din-A1-Bögen – zulässig. „Die Landeshauptstadt wird nun die Eigentümer des Hauses und des Plakates auffordern, dies zu entfernen“, kündigte der Stadtsprecher an.

Missverständnis zwischen Potsdam und Synagogen-Förderverein?

Beim Synagogen-Förderverein, der das Plakat im Februar aufgehängt hat, sieht man sich als Opfer eines Missverständnisses. Man habe eine schriftliche Genehmigung vom Hauseigentümer, der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), sagte der Vereinsvorsitzende Ulrich Zimmermann am Montag. Zudem habe man nach telefonischer Anfrage ein Schreiben von der Stadt bekommen, aus dem hervorgehe, dass keine Genehmigung notwendig sei. Stadtsprecher Jan Brunzlow weist das zurück: Im Gegenteil habe die Stadt den Verein im Vorfeld schriftlich auf die Genehmigungspflicht aufmerksam gemacht, sagte er. Der Förderverein will laut Zimmermann nun einen schriftlichen Antrag stellen.

Mit dem Plakat will der Förderverein einen Vorstoß der Synagogengemeinde im festgefahrenen Streit um eine neue Potsdamer Synagoge unterstützen. Demnach soll die vom Land für den Bau vorgehaltene Millionensumme unter den drei verstrittenen Gemeinden aufgeteilt werden (PNN berichteten). Das Land reagierte darauf skeptisch. Man wolle nun mit Spenden eine Machbarkeitsstudie finanzieren, sagte Zimmermann.

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