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Prof. Lex Drewinski von der Fachhochschule Potsdam erhielt für seine Plakate zahllose Auszeichnungen

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Prof. Lex Drewinski von der Fachhochschule Potsdam erhielt für seine Plakate zahllose Auszeichnungen Von Katharina Sekareva „Mit Farbe ist es wie mit Geld: was ich heute ausgebe, kann ich morgen nicht mehr ausgeben“. Diese Worte beschreiben am besten die Arbeiten von Lex Drewinski. In seinen Plakaten benutzt er selten mehr als drei Farben, auch die Formen sind knapp und klar. Es wäre besser, wenn mehr Designer erst denken und dann arbeiten würden, findet der Grafikdesign-Professor. Bei ihm steht an erster Stelle die Idee, die Umsetzung erfolgt mit so wenig Details wie möglich. Nichts soll den Blick auf die Aussage des Posters verdecken. Dem Pazifisten Drewinski gelingt es, den Blick des Betrachters zu fesseln und ihn auf politisches und soziales Unrecht aufmerksam zu machen. Die Themen sind Fremdenfeindlichkeit, Menschenrechte, Krieg und Armut aber auch Theatervorstellungen und Musik. Seine Zeichnung „Ohne Titel“ hat nun in der Kategorie Satire zum Thema „Teufel“ bei der Internationalen Ausstellung „Satyrykon 2004“ im polnischen Legnica die Goldmedaille gewonnen. Lex Drewinski wollte schon als Kind Künstler werden. Zum Plakat ist er über seine erste Liebe, das Kino, gekommen. „Es war der erste Kontakt mit dem Film. Und wenn der Film vorbei war, war das Plakat immer noch da. Man musste nicht ins Museum gehen, um es sich anzusehen, sondern konnte es auf der Straße studieren“, erzählt der gebürtige Pole. Als er jung war, schmückten die Plakate namhafter polnischer Künstler die Litfaßsäulen. Nach seinem Abschluss an der Staatlichen Hochschule für Bildende Kunst in Poznan 1981 arbeitete Lex Drewinski erst als Regisseur im Zeichentrikfilmstudio des polnischen Fernsehens. Nachdem er 1985 mit seiner Familie nach Westberlin flüchtete, verdiente er zunächst seinen Lebensunterhalt als freier Grafiker und wurde 1992 an den Fachbereich Design der Fachhochschule Potsdam berufen. Ein Blick auf seinen Lebenslauf lässt auf eine seltene Arbeitsenergie schließen. Gut hundert Auszeichnungen und Preise hat Drewinski bereits erhalten, etwa den 1. Preis bei der Internationalen Triennale der politischen Plakate in Mons, Belgien, oder den International Master“s Eye Award für sein künstlerisches Schaffen in Trnava, Slowakei. Dazu kommen Workshops in Equador, Griechenland, Mexiko und Spanien, die Jurymitgliedschaft bei Wettbewerben und zahlreiche Ausstellungen in aller Welt, rund 50 davon Einzelausstellungen. Das Geheimnis seines Erfolges liege in seiner Liebe zur Arbeit, sagt Drewinski. Deswegen könne er immer aktiv bleiben, und das sei das wichtigste. „Meine Arbeit ist mein Hobby und auch mein Leben. Ich bin 24 Stunden am Tag Designer. Bei Wettbewerben kann ich Schulter an Schulter mit Kollegen arbeiten und ihre Arbeit sehen. So weiß ich immer, was gerade aktuell ist“. Ein für einen Künstler, der auch auf Aufträge angewiesen ist, nützliches Wissen. Denn ganz frei ist die Arbeit nicht – der Auftraggeber setzt mit dem zur Verfügung gestellten Betrag Grenzen. Die Liebe zur Arbeit – das versucht Drewinski auch seinen Studenten beizubringen. Nicht an die Karriere sollen sie denken, sondern daran, ob ihnen die Arbeit Spaß macht. Da die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt sehr hoch ist, müssen sie Humor und Überzeugung mitbringen. Um seine Studenten zu motivieren, lässt Drewinski sie vom ersten Semester an an Wettbewerben teilnehmen. Erfolgserlebnisse helfen, die Leichtigkeit bei der Arbeit nicht zu verlieren. Denn darum geht es, um das Spielerische. „Eigentlich sind Künstler wie Kinder“, erklärt Drewinski. „Sie spielen mit Farben und Pinseln. Da sieht die Welt gleich viel freundlicher aus.“

Von Katharina Sekareva

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