Landeshauptstadt: Pläne für Asylheim im Reiherweg gescheitert Areal in der David-Gilly-Straße wird geprüft
Bornstedt - Das geplante Containerwohnheim für Flüchtlinge im Bornstedter Reiherweg wird wegen logistischer Probleme nicht errichtet. Das bestätigte Stadtsprecher Jan Brunzlow den PNN auf Anfrage.
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Bornstedt - Das geplante Containerwohnheim für Flüchtlinge im Bornstedter Reiherweg wird wegen logistischer Probleme nicht errichtet. Das bestätigte Stadtsprecher Jan Brunzlow den PNN auf Anfrage. Nun müsse die Stadtverwaltung einen neuen Standort suchen. Unter anderem ist nach PNN-Informationen die David-Gilly-Straße im nahen Neubauviertel Bornstedter Feld im Gespräch.
Das für 80 Flüchtlinge geplante Heim am Reiherweg fällt den beengten Verhältnissen an dem Standort zum Opfer. Stadtsprecher Brunzlow sagte zur Begründung, die Wohncontainer müssten per Schwerlasttransport mit Überlänge nach Potsdam transportiert werden. Das Problem: Die Zufahrt zum vorgesehenen Grundstück könne nicht ohne Baumfällungen oder gar den Teilabriss von Häusern realisiert werden. „Da dies unverhältnismäßig ist, kommt der Standort für die Container nicht in Frage.“
Das Containerwohnheim am Reiherweg hatte die Stadtverwaltung kurzfristig Ende September ins Spiel gebracht. Bis Juli 2015 sollte dort ein dreigeschossiger Bettencontainer aufgestellt werden, den der Kommunale Immobilienservice (KIS) dem Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum abkaufen wollte. Anfang November segneten die Stadtverordneten den Standort ab – im Zuge eines kurzfristig von der Stadt aufgelegten Millionen-Pakets für zehn neue Unterkünfte für insgesamt bis zu 920 Flüchtlinge. In den nächsten zwei Jahren soll das die Stadt – die Zuschüsse vom Land zur Unterbringung bereits abgezogen – voraussichtlich 6,6 Millionen Euro extra kosten. Allerdings wird die Summe wahrscheinlich sinken: Am vergangenen Freitag hatte der Bund für die Unterbringung von Flüchtlingen den Ländern und Kommunen 2015 und 2016 jeweils bis zu 500 Millionen Euro in Aussicht gestellt – als Entlastung für steigende Kosten für Aufnahme, Unterbringung und Versorgung. Die Länder sollen die Hälfte der Summe innerhalb von 20 Jahren zurückzahlen (PNN berichteten). Wie genau Potsdam davon profitieren wird, blieb am Wochenende unklar.
Offen ist auch, wo Ersatz geschaffen wird. Brunzlow sagte, Ziel bleibe es, bis zum Sommer einen Standort mit den Wohnmodulen zu eröffnen. „Geprüft werden nun zahlreiche unbebaute Grundstücke.“ Darunter soll sich nach PNN-Informationen ein Areal in der David-Gilly- Straße befinden. Die Stadt will die Flüchtlingsquartiere möglichst gleichmäßig über die Stadt verteilen. Widerstand gibt es bislang wie berichtet von den Anwohnern geplanter Flüchtlingsquartiere auf Hermannswerder und in der Groß Glienicker Waldsiedlung. Henri Kramer
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